Schlichter im Tarifstreit Bodo Ramelow moniert "Tarif-Chinesisch" bei der Bahn

Berlin · Der im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn als Schlichter eingesetzte thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) hat sich mit seinem Zusatzamt viel Mehrarbeit aufgebürdet.

Bodo Ramelow – Wessi, top-seriös und Hundefreund
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Foto: dpa, mic pzi

"Ich habe in meinem Leben noch nie so viel Tarif-Chinesisch lernen müssen. Das Tarifwerk der Bahn ist schon sehr speziell", sagte Ramelow der Zeitung "Welt". Er müsse sich intensiv in alle Problemfelder einlesen und verbringe alle Wochenenden damit, sich mit dem Thema zu beschäftigen. "Ich lese wie ein Weltmeister", sagte Ramelow.

Er habe sich aber sehr gründlich überlegt, ob er die Aufgabe übernehmen solle, sagte der Ministerpräsident weiter. "Ich will in dem Streit schlichten, weil die Bahn und die GDL endlich einen Tarifvertrag und Friedenspflicht brauchen, und die Bahnkunden Ruhe." Neben dem Interesse als Ministerpräsident von Thüringen, das künftig als größter Verkehrsknotenpunkt Deutschlands für die Bahn eine wichtige Rolle spiele, habe er aber auch ein privates Interesse an der Beilegung des Tarifkonflikts, gab er zu: "Meine Frau pendelt regelmäßig mit der Bahn."

Die Schlichtung im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL hatte Ende Mai begonnen. Zweiter Schlichter ist der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD).

(AFP)
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