Mutmaßliche Preisabsprachen Kartellamt stellt Verfahren gegen ThyssenKrupp ein

Berlin · Erleichterung in der europäischen Stahlbranche. Der Verdacht, dass es illegale Preisabsprachen bei Autoblechen gegeben haben könnte, ist vom Tisch. Das Bundeskartellamt hat seine Ermittlungen eingestellt.

Nach fast zweijährigen Ermittlungen hat das Bundeskartellamt am Mittwoch das Verfahren wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen gegen drei führende europäische Stahlkocher eingestellt. Anfang 2013 waren ThyssenKrupp, Voestalpine und ArcelorMittal ins Visier der Kartellbehörde geraten. Ende Februar vergangenen Jahres hatte dann eine Durchsuchungsaktion in den Geschäftsräumen der drei Unternehmen für Aufsehen gesorgt. Hintergrund der Ermittlungen war der Verdacht von illegalen Preisabsprachen bei Blechen für die Autoindustrie.

Der Verdacht habe durch die sichergestellten Beweismittel nicht bestätigt werden können, teilte das Bundeskartellamt am Donnerstag unter Hinweis auf die am 28. Februar 2013 durchgeführten Durchsuchungen mit. Eine ThyssenKrupp-Sprecherin wollte zu der Mitteilung keine Stellung nehmen. Ein Voestalpine-Sprecher wies darauf hin, dass das Unternehmen in dem Ermittlungsverfahren mit der Behörde "vollumfänglich kooperiert" habe.

Auch im vergangenen Jahr von ThyssenKrupp eingeleitete interne Ermittlungen hatten nach früheren Angaben des Unternehmens keine Hinweise auf ein Autostahlkartell geliefert. Ein derartiges Kartell-Verfahren hätte Sprengkraft für den größten deutschen Stahlkonzern entwickeln können, da die Autobranche zu den Hauptabnehmern der Stahlsparte des Unternehmens gehört. Aufgrund vorangegangener Kartellverstöße wäre ThyssenKrupp außerdem Wiederholungstäter gewesen.

(dpa)
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