Das erste in China gebaute große Passagierflugzeug hat seinen Jungfernflug absolviert. Unter dem Applaus tausender Schaulustiger hob die Maschine vom Typ C919 am Freitagmorgen vom internationalen Flughafen in Shanghai ab.

Die C919 kann 168 Passagiere auf Verbindungen von bis zu 5550 Kilometern befördern. Der Mittelstreckenflieger wurde vom Staatsunternehmen Commercial Aircraft Corporation of China (Comac) gebaut.

Die Passagiermaschine soll den westlichen Modellen Airbus A320 und Boeing 737 Konkurrenz machen.

Der Jungfernflug der C919 war ursprünglich für 2014 vorgesehen, die Auslieferung für 2016. Für die Verspätung wurden Herstellungsprobleme verantwortlich gemacht.

Das Cockpit des Passagierflugzeugs vom Typ Comac C919.

Das Cockpit des Passagierflugzeugs vom Typ Comac C919.

An der Entwicklung des Flugzeugs waren nach Unternehmensangaben mehr als 200 chinesische Firmen und 36 Universitäten beteiligt. Wichtige Komponenten kommen jedoch aus dem Ausland.

Hersteller Comac hat nach eigenen Angaben 570 Bestellungen für die C919, die meisten von staatlichen chinesischen Fluggesellschaften.

Luftfahrtexperten rechnen damit, dass noch mindestens zwei bis drei Jahre vergehen werden, bevor die Maschine alle Tests abgeschlossen hat. Danach will der Hersteller mit der Massenproduktion beginnen.

Die Entwicklung des Flugzeugs ist Teil des Plans der chinesischen Führung, die Volksrepublik von einem Billighersteller zu einem Entwickler profitabler Technologien zu machen.

Der Mittelstrecken-Jet mit nur einem Gang zwischen den Sitzreihen zielt auf das absatzstärkste Flugzeugsegment ab, das bisher vom Airbus A320 und der Boeing 737 beherrscht wird.

Die C919 hob unter dem Beifall Hunderter Gäste vom Flughafen Pudong in Shanghai zum Jungfernflug ab.

Das chinesische Staatsfernsehen zeigte Live-Bilder vom Start der C919.