Knapp zehn Prozent der Anteile aufgekauft Chinesen werden größter Aktionär der Deutschen Bank

Frankfurt/Main · Der chinesische Konzern HNA Group ist zum größten Anteilseigner der Deutschen Bank aufgestiegen. Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung aus der Nacht zum Mittwoch hervorgeht, liegt der Anteil nun bei 9,92 Prozent.

 Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, John Cryan.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, John Cryan.

Foto: dpa, nie sab

Damit ist HNA an der Herrscherfamilie von Katar vorbeigezogen, die nach letztem Stand einen Anteil von gut sechs Prozent hält. Drittgrößter Aktionär ist der Vermögensverwalter Blackrock mit zuletzt veröffentlichten knapp sechs Prozent der Anteile.

HNA war erst Anfang des Jahres bei der Deutschen Bank eingestiegen und hatte erklärt, das Management als Anker-Aktionär unterstützen zu wollen.

Bankchef John Cryan baut das von Rechtsstreitigkeiten mitgenommene Traditionshaus gerade um und hatte dafür eine acht Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung durchgezogen, in deren Verlauf die Chinesen ihre Anteile im März bereits von 3,04 auf 4,76 Prozent aufgestockt hatten. Die Beteiligung läuft über den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat.

Die Chinesen hatten beim Einstieg bereits angedeutet, ihren Anteil aufstocken zu wollen - allerdings solle er unter zehn Prozent bleiben, hieß es damals. Mit Alexander Schütz, dem Gründer und Vorstand von C-Quadrat, soll zudem ein Vertreter der Investoren in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank einziehen.

Die Bank hatte den Einstieg der Chinesen begrüßt, äußerte sich am Mittwochmorgen aber zunächst nicht zu der Anteilsaufstockung.

Auch ein Sprecher von C-Quadrat lehnte einen Kommentar ab. Die HNA Group ist unter anderem in der Luftfahrt, im Tourismus und im Immobiliengeschäft aktiv. Der Konzern kauft momentan auch den Flughafen Hahn im Hunsrück.

(dpa/csr)
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