Für 324 Millionen Euro Chinesische Kupferfirma will "The Hurt Locker"-Filmstudio kaufen

Shanghai · Anhui Xinke bietet 2,39 Milliarden Yuan (324 Millionen Euro) für einen 80-Prozent-Anteil am Midnight Investments, Eigentümer des Filmstudios "Voltage Pictures", wie das chinesische Unternehmen am Dienstag bekanntgab.

 Das Studio des erfolgreichen Films "Tödliches Kommando" wird möglicherweise von einem chinesischen Unternehmen gekauft.

Das Studio des erfolgreichen Films "Tödliches Kommando" wird möglicherweise von einem chinesischen Unternehmen gekauft.

Foto: Summit Entertainment, AP

Die Zahlung solle in bar erfolgen. Voltage Pictures steht unter anderem hinter dem Kriegsdrama "Tödliches Kommando — The Hurt Locker" aus dem Jahr 2009. Der Film von Regisseurin Kathryn Bigelow gewann sechs Oscars. Drei der begehrten Preise räumte das ebenfalls von Voltage produzierte HIV-Drama "Dallas Buyers Club" von Jean-Marc Vallée aus dem Jahr 2013 ab.

Anhui Xinke stellt vor allem Kupferdraht und Kupferkabel her und schreibt anhaltende Verluste. In den ersten neun Monaten dieses Jahres beliefen sie sich auf knapp 80 Millionen Yen. Im Vorjahreszeitraum hatte das Minus sogar fast 100 Millionen Yen betragen. Die Branche leidet unter enormen Überkapazitäten und schwacher Nachfrage.

Die Übernahme von Voltage Pictures könne "die Profitabilität unseres Unternehmens insgesamt verbessern", hieß es in der Börsenmitteilung von Anhui Xinke. Das angestrebte Geschäft muss noch von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt werden.

Chinesische Unternehmen kaufen derzeit mit Vorliebe führende Film- und Fernsehproduktionen. Die Regierung in Peking ermutigt die Firmen, sich nach Investitionsmöglichkeiten im Ausland umzusehen, um ihre Finanzlage zu verbessern und zugleich den internationalen Einfluss zu mehren.

Für Schlagzeilen sorgte zuletzt insbesondere der chinesische Mischkonzern Wanda. Er kaufte in den USA die Filmproduktion Legendary Entertainment, die TV-Produktionsfirma Dick Clark, die unter anderem die Übertragungsrechte für die Golden-Globes-Preisverleihung besitzt, sowie die Kinokette AMC. Der Internetriese Alibaba wiederum beteiligte sich an der Filmproduktion Amblin Partners von Steven Spielberg, zu der auch das Studio DreamWorks gehört.

(bur/AFP)
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