Finanzkrise Commerzbank prüft eigene "Bad Bank"

Düsseldorf (RPO). Die Commerzbank erwägt offenbar ernsthaft, zusammen mit dem Münchener Staats- und Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate Holding (HRE) eine eigene "Bad Bank" zur Auslagerung fauler Kredite zu gründen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, gibt es dazu bereits erste Gespräche mit der Bundesregierung.

So funktioniert eine "Bad Bank"
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Das Blatt beruft sich in seinem Bericht auf auf Finanz- und Regierungskreise. Demnach sollen in dem Institut Teile der HRE und der Commerzbank-Tochter Eurohypo, die sich ebenfalls um die Immobilien und Staatsfinanzierung kümmert, gebündelt werden. Ziel sei es, auf diese Weise die Bilanzen von Commerzbank und HRE von den risikoreichen Wertpapieren ihrer Tochtergesellschaften zu befreien.

Dem Blatt zufolge ist eine Entscheidung noch nicht gefallen. Gegenüber der Zeitung lehnten die Commerzbank und das Finanzministerium in Berlin Stellungnahmen ab.

Wie das Blatt weiter schreibt, sehen weder die beteiligten Banken noch der Bund eine andere Möglichkeit als die Zusammenlegung, um eine Marktbereinigung im Bereich der Staatsfinanzierer Wirklichkeit werden zu lassen. Auch die Probleme der Eurohypo seien deutlich größer als bisher bekannt, weshalb der Commerzbank-Vorstandssprecher Martin Blessing den geplanten Schritt für denkbar halte.

Voraussetzung für die Gründung einer neuen Bank sei die Verstaatlichung der angeschlagenen HRE, hieß es. "Erst wenn der Staat eine deutliche Mehrheit an der HRE hält, lässt sich in einem nächsten Schritt über die Zusammenlegung von Eurohypo und Depfa entscheiden", sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person.

(DDP)
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