Autobauer Daimler investiert drei Milliarden in deutsche Mercedes-Werke

Stuttgart · Daimler setzt ein deutliches Zeichen für den Standort Deutschland: Der Autobauer investiert in diesem Jahr mehr als drei Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung seiner deutschen Pkw-Werke.

Traumwagen - das Mercedes S-Klasse Coupé
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Foto: Hersteller

"Wir wollen weiter wachsen und werden in den kommenden Jahren unsere Produktionskapazitäten deutlich erhöhen", sagte Mercedes-Benz-Produktionschef Markus Schäfer am Mittwoch in Sindelfingen. Mehr als eine Milliarde Euro soll in das größte Mercedes-Werk in Sindelfingen fließen, wie der Konzern bereits im Juli bekanntgegeben hatte. Die Motorenproduktion am Konzernsitz in Untertürkheim werde mit einer weiteren Milliarde erweitert. Das Werk Bremen, wo das volumenstärkste Mercedes-Modell C-Klasse vom Band läuft, werde mit 750 Millionen Euro ausgebaut. Auch in das Kompaktwagenwerk in Rastatt werde investiert.

Zugleich wolle Mercedes mit einer neuen globalen Produktionssteuerung Investitionsbedarf und Kosten senken, sagte Schäfer. Die Fabriken weltweit werden deshalb in Gruppen zusammengefasst, die sich nach den verschiedenen Plattformen und Baukästen richten. Für die Produktionsnetzwerke Frontantrieb, Heckantrieb, Gelände- und Sportwagen wurden neue Leiter ernannt. Von einem Leitwerk aus soll die Produktion an mehreren Standorten gesteuert werden. Durch den Einsatz von Anlagen für mehrere Modellvarianten und variable Arbeitszeiten will Mercedes auf Nachfrageänderungen flexibler reagieren. "Bei einer wachsenden Modellpalette, stetig steigenden Stückzahlen und einer nie da gewesenen Komplexität müssen wir die Flexibilität deutlich erhöhen", sagte Schäfer.

In Sindelfingen hatte das Management mit dem Betriebsrat als Gegenleistung für die Milliardeninvestition ein Sparpaket in dreistelliger Millionenhöhe ausgehandelt. Ein umfassendes neues Kostensenkungsprogramm in Milliardenhöhe, über das in Medien spekuliert wurde, gibt es laut Betriebsratschef Michael Brecht aber nicht. Ziel des Vorstands unter Daimler-Chef Dieter Zetsche ist es, die Konkurrenten BMW und Audi beim Absatz und der Rendite zum Ende des Jahrzehnts auszustechen. Zuletzt verdiente Mercedes-Benz knapp acht Prozent vom Umsatz an operativem Gewinn, während die beiden Rivalen aus Bayern um die zehn Prozent schaffen.

(REU)
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