12.600 Punkte bleiben wichtige Hürde Der Dax am Scheideweg

Frankfurt/Main · In der kommenden Woche steht der Dax vor einer wichtigen Richtungsentscheidung. Gelingt der Ausbruch über die Marke von 12.600 Punkten? Oder folgt die nächste Etappe nach unten?

 Blick in den Handelsraum der Frankfurter Börse.

Blick in den Handelsraum der Frankfurter Börse.

Foto: dpa, gfh wst

Entscheidende Impulse dafür könnten erneut aus den Vereinigten Staaten kommen - etwa in Form von Quartalsberichten. Die Saison in den USA strebt ihrem Höhepunkt entgegen, während sie hierzulande erst beginnt.

Am Freitag beendete der deutsche Leitindex den Handel mit minus 0,21 Prozent bei 12 540,50 Punkten. Auf die gesamte Woche gesehen stand allerdings ein Plus von 0,8 Prozent zu Buche.

Wichtige Konjunkturdaten und wirtschaftspolitische Ereignisse könnten in den kommenden Tagen gleichfalls den Ausschlag geben. Neben der Zinssitzung der EZB und dem Ifo-Geschäftsklima stehen auch die Ölpreise und das Euro-Dollar-Verhältnis im Fokus. Vor allem aber dürfte der amerikanisch-chinesische Zollstreit Beachtung finden.

Mit Sorge wird auch auf die Ölpreise geschaut. Eine Entspannung, wie sie sich nach der jüngsten Twitter-Botschaft von Donald Trump abgezeichnet hatte, dürfte die Börsen erleichtern. Der US-Präsident hatte die hohen Preise kritisiert und "angesichts der Öl-Rekordbestände überall" als nicht akzeptabel bezeichnet. Ihr mögliches weiteres Anziehen schürt hingegen Inflationsangst, wie Analyst Milan Cutkovic warnt.

Sein Kollege Jochen Stanzl sorgt sich zudem um einen Euro-Anstieg über 1,2440 Dollar. Ein starker Euro kann deutschen Unternehmen den Absatz ihrer Waren erschweren, weil er diese außerhalb der Eurozone teurer macht.

Bei den Unternehmen richten sich im Dax die Augen in der neuen Woche auf die ersten Aussagen zum Geschäftsverlauf des Auftaktquartals. Am Dienstag öffnet zuerst SAP die Bücher. Am Mittwoch folgen der vor der Fusion mit Praxair stehende Industriegase-Hersteller Linde sowie die Deutsche Börse mit Zahlen. Am Donnerstag dürften sich Anleger auf die Deutsche Bank konzentrieren, auch die Lufthansa berichtet. Am Freitag folgen Daimler und der Reifenhersteller Continental, der erst vor wenigen Tagen sein Jahres-Ergebnisziel gekappt hatte.

Abgesehen von Firmenzahlen wird am Dienstag noch der neue Ifo-Geschäftsklimaindex Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Neben Industrie, Handel und Baugewerbe spielen für den wichtigsten deutschen Frühindikator nun auch die Dienstleistungen eine Rolle.

Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte schließlich am Donnerstag den Ton angeben. Allerdings werden weder in Sachen Leitzins noch mit Blick auf die Aussagen zur weiteren Geldpolitik in der Eurozone echte Neuigkeiten erwartet. Da die EZB ihre Einschätzungen erst im März etwas geändert hatte, dürfte es frühestens im Juni Konkreteres geben.

(csr)
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