Hat der XXL-Streik bald ein Ende? Bahn-Chef Grube will GDL ein neues Angebot vorlegen

Berlin · Könnte es im Tarifkonflikt zwischen Lokführergewerkschaft GDL und Bahn bald eine Lösung geben? Während die GDL ihren Streik am Morgen fortsetzte, kündigte Bahn-Chef Rüdiger Grube an, der GDL noch am Mittwoch ein neues Angebot "zur Befriedung der Lage" vorzulegen.

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Foto: dpa, Arno Burgi

Am Mittwoch begann der zweite Streiktag im Personenverkehr und der dritte Tag des Ausstandes im Güterverkehr. Der Ersatzfahrplan sei stabil angelaufen, sagte eine Bahn-Sprecherin am Morgen. Demnach sollen rund ein Drittel aller Züge fahren. Unterdessen mussten Autofahrer in NRW wieder Geduld mitbringen. Auf mehr als 200 Kilometern staute sich am Morgen der Verkehr auf den Autobahnen. "Es ist mehr los als einem normalen Mittwochmorgen", sagte ein Sprecher von Straßen.NRW.

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GDL-Chef Claus Weselsky will am Mittwochmittag am Kölner Hauptbahnhof zu Streikenden sprechen. Die Gewerkschaft erwartet Hunderte Mitglieder. Der Streik soll laut Ankündigung der GDL noch bis Sonntag andauern.

Doch nun gibt es für gebeutelte Bahnkunden einen neuen Hoffnungsschimmer, dass der Streik vorzeitig beendet werden könnte. Bahn-Chef Grube sagte gegenüber der Bild-Zeitung, er wolle der GDL am Mittwoch ein neues Angebot vorlegen. Konkrete Angaben zu dessen Inhalt machte Grube nicht. "Der Tarifkonflikt darf nicht auf dem Rücken unserer Kunden und Mitarbeiter ausgetragen werden", sagte er. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte gegenüber dem RTL-Nachtjournal, dass man versuche, die Verhandlungen wieder in Gang zu bringen. "Wir reden über das Wie, die Inhalte dieser Tarifverträge, über Zeit- und Geldregelungen", sagte er.

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Die Union dringt darauf, das geplante Tarifeinheitsgesetz für Wirtschaftsbereiche der Daseinsvorsorge wie den Luft- und Bahnverkehr, die Energieversorger und die Kinderbetreuung zu verschärfen. In das Gesetz soll für diese Bereiche ein obligatorisches Schlichtungsverfahren, eine Streik-Ankündigungspflicht und weitere Verfahrensanforderungen hineingeschrieben werden, fordern die Wirtschaftspolitiker der Unionsfraktion in einem Schreiben an den Fraktionschef Volker Kauder und die Chefin der CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt.

Der Chef der Mittelstandsvereinigung MIT von CDU/CSU, Carsten Linnemann, sagte, vor Streiks solle es eine Ankündigungspflicht der Gewerkschaften von vier Tagen geben. "Außerdem brauchen wir ein obligatorisches Schlichtungsverfahren, wenn Tarifverhandlungen gescheitert sind. Damit rütteln wir nicht am Streikrecht."

(mar/maxi/lsa)
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