Tarifverhandlung Deutsche Bahn zahlt Mitarbeitern Vorschuss auf Tarifabschluss

Berlin · Die Deutsche Bahn zahlt ihren Mitarbeitern einen Vorschuss auf den ausstehenden Tarifabschluss, um die angedrohten Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehsgewerkschaft (EVG) zu vermeiden. Die EVG hatte der Bahn ein Ultimatum bis Freitag gestellt.

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Foto: dpa, rwe htf

Mit der Ankündigung des Konzerns vom Freitag sind möglicherweise Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vom Tisch, die eine solche Zahlung gefordert hatte. Die Mitarbeiter aus den Bereichen Eisenbahnverkehr und Infrastruktur bekommen laut Bahn jeweils 750 Euro.

Für den Dienstleistungsbereich, dessen Tarifverträge erst später ausgelaufen waren, seien es 300 Euro. Nachwuchskräfte bekommen den Angaben zufolge jeweils 46 Prozent der Zahlungen für ihren Unternehmensbereich.

Die Vorschüsse sollen später mit den Tarifabschlüssen verrechnet werden. "Für Arbeitskämpfe gab und gibt es nicht den geringsten Anlass", betonte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. Nun sei der Weg frei, "in aller Sachlichkeit" über noch offene Fragen der "komplizierten Tarifrunde" zu sprechen.

Die EVG hatte der Bahn ein Ultimatum bis Freitagnachmittag um 16.00 Uhr gestellt, um einer Abschlagszahlung für die Mitarbeiter zuzustimmen. Sie drohte andernfalls mit Warnstreiks ab Montag. Die Gewerkschaft hatte für Lokführer 800 Euro, für die meisten anderen Beschäftigten 700 Euro und für den Dienstleistungsbereich 300 Euro gefordert sowie eine anteilige Zahlung für Nachwuchskräfte. Zudem verlangte sie weitere hundert Euro pro Mitarbeiter und Monat ab März, wenn bis dahin kein Tarifabschluss erzielt wird.

In dem langwierigen Tarifkonflikt verhandelt die Deutsche Bahn jeweils separat mit der EVG und der konkurrierenden Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), nachdem sich die drei Parteien nicht auf die Modalitäten für gemeinsame Gespräche einigen konnten. Die Bahn strebt trotzdem Tarifabschlüsse an, die für gleiche Berufsgruppen gleiche Bedingungen vorsehen.

(AFP)
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