Wirtschaftskrise flaut ab Deutsche blicken zuversichtlicher in die Zukunft

München (RPO). Die Deutschen lassen die Wirtschaftskrise langsam hinter sich und blicken zuversichtlicher in die Zukunft. Vor allem die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage und ihrer eigenen finanziellen Situation schätzten die Befragten in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Allianz und der Universität Hohenheim im ersten Quartal 2010 besser ein als ein Jahr zuvor.

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Foto: Jens Schierenbeck, gms

"Das Schlimmste der Wirtschaftskrise liegt hinter uns, Deutschland steht im internationalen Vergleich gut da und auch der Arbeitsmarkt ist relativ stabil. Das scheint sich positiv auf die Stimmung der Menschen auszuwirken", erklärte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise.

Der Anteil der im Bezug auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung optimistischen Menschen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Punkte auf 22 Prozent. Allerdings überwiegen weiterhin die Menschen, die mit Sorge in die Zukunft blicken. Sie machen der Umfrage zufolge 41 Prozent aus. Der größte Zuwachs ergab sich bei der Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftlage: um 10 Punkte auf 24 Prozent wuchs der Anteil der Optimisten.

Das eigene Zuhause als Hort des Optimismus

Deutlich positiver als die gesamtgesellschaftliche Entwicklung sehen die Befragten ihr persönliches Leben. Hier stieg der Anteil der Optimisten um 3 Punkte auf 56 Prozent. Der größte Zuwachs ergab sich bei der Erwartung zur Entwicklung der eigenen finanziellen Lage, die 6 Punkte auf 53 Prozent zulegte. Auch der eigene Arbeitsplatz gilt den Menschen als etwas sicherer. Hier vergrößerte sich der Anteil der Zuversichtlichen um zwei Punkte auf 43 Prozent.

Hort des positiven Denkens bleibt weiterhin das eigene Zuhause. Hier zeigten 85 Prozent Zuversicht, ein Prozentpunkt mehr als eine Jahr zuvor. Positiv entwickelte sich auch die Erwartung zum Thema Familie/Partnerschaft/Kind. Hier sind 67 Prozent optimistisch, ein Plus von 5 Punkten. "Gerade im persönlichen Bereich hebt der Frühling nicht selten die Stimmung," erklärte Frank Brettschneider, der Leiter des Lehrstuhls Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim.

Baden-Württemberger sind am zuversichtlichsten

Bei der Zuversicht hinsichtlich der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zeigt sich ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. In Baden-Württemberg äußerten sich 32 Prozent und in Bayern 25 Prozent optimistisch, ein Anstieg um jeweils 6 Punkte. In den bei der Umfrage als "Norddeutschland" zusammengefassten Ländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen sank der Anteil der Optimisten dagegen um fünf Punkte auf 15 Prozent.

Die Entwicklung der eigenen Situation sehen die Menschen in den neuen Bundesländern am kritischsten. Hier zeigten sich 51 Prozent optimistisch. Den mit 60 Prozent größten Anteil Zuversichtlicher fanden die Meinungsforscher in Baden-Württemberg und Niedersachsen. Diese beiden Länder legten massiv zu. Vor einem Jahr hatte sie noch zusammen mit den neuen Ländern das Schlusstrio gebildet.

Das gute Abschneiden Baden-Württembergs begründete Brettschneider mit deutlich verbesserten wirtschaftlichen Erwartungen dort. "Aus Sicht der Befragten scheint die schwierigste Phase der Automobilkrise überwunden."

Für die Studie wurden im ersten Quartal 2010 insgesamt 1503 Personen befragt.

(apd/felt)
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