Bilanz im Februar Deutsche Industrie wächst unerwartet stark

Berlin (RPO). Die Industrie hält die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. Sie steigerte ihre Geschäfte im Februar so kräftig wie seit über zweieinhalb Jahren nicht mehr, wie das Markit-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte.

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Foto: AP

Auch die Dienstleister setzten ihren Aufschwung fort, wenn auch leicht abgeschwächt. "Die deutsche Konjunkturerholung geht weiter", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Es gibt kräftige Zuwächse beim Export, aber auch auf dem Heimatmarkt." Der Markit/BME-Einkaufsmanagerindex für die Industrie legte überraschend deutlich auf 57,1 Punkte zu von 53,7 Zählern im Januar.

Mit dem 13. Anstieg in Folge erreichte das Barometer den höchsten Stand seit Juni 2007. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Plus auf 53,9 Punkte gerechnet. Die Produktion wurde so stark angekurbelt wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Auch die Aussichten für die kommenden Monate sind gut: Der Teilindex für die Neuaufträge kletterte auf den höchsten Wert seit April 2006. Trotzdem wollen die Unternehmen weiter Arbeitsplätze abbauen, wenn auch nicht mehr so viele wie im Januar.

Während die Industrie von der Erholung der Weltwirtschaft profitiert, leiden die vom Binnenmarkt abhängigen Dienstleister unter der steigenden Arbeitslosigkeit. Der Einkaufsmanagerindex sank überraschend auf 51,7 Punkte von 52,2 Zählern. Analysten hatten einen leichten Anstieg vorhergesagt. Das Barometer hielt sich aber über der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Für die kommenden Monate ist Besserung in Sicht: Der Index für die Neuaufträge kletterte auf 51,5 Punkte von 50,1 und erreichte damit den höchsten Wert seit Juli 2008. Die Manager beurteilten die Geschäftsaussichten deshalb besser als im Januar.

Der Markit-Composite-Index, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, kletterte auf 55,4 Punkte nach zuvor 54,6 Zählern. Die Umfrage ergab auch einen steigenden Druck auf die Gewinnmargen an. Während die Kosten der Unternehmen so stark stiegen wie seit Oktober 2008 nicht mehr, sanken die Verkaufspreise erneut.

(RTR/tim)
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