Immobilienkonzern Deutsche Wohnen wehrt sich weiter gegen Vonovia-Offerte

Frankfurt/Main · Der Chef des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen bleibt hart: Michael Zahn lehnt das Übernahmeangebot des Konkurrenten Vonovia erneut ab. Gestärkt sieht sich Deutsche Wohnen durch gute Quartalszahlen.

 Vonovia will die Deutsche Wohnen übernehmen. Doch die Wohnungsbaugesellschaft wehrt sich gegen die Offerte.

Vonovia will die Deutsche Wohnen übernehmen. Doch die Wohnungsbaugesellschaft wehrt sich gegen die Offerte.

Foto: dpa, rwe htf lof kno

Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn kämpft weiter verbissen um die Eigenständigkeit des Immobilienkonzerns. Bei der Bekanntgabe der Zahlen für die ersten neun Monaten bekräftigte er seine Ablehnung der Übernahme-Offerte des Konkurrenten Vonovia für insgesamt 14 Milliarden Euro. Das Angebot entspreche nicht dem Wert von Deutsche Wohnen und die in Aussicht gestellten Sparziele seien nicht realistisch, schrieb Zahn in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Aktionäre.

Die Deutsche Wohnen AG sei unter dem Dach von Vonovia (früher Deutsche Annington) weniger wert als als eigenständiges Unternehmen. Zudem überwiegen seiner Einschätzung nach auch für die Vonovia-Anteilseigner die Nachteile. Rückenwind bekommt Zahn von guten Quartalszahlen.

Die Deutsche Wohnen AG legte dank gestiegener Mieten und geringerer Leerstände in den ersten neun Monaten zu. Der operative Gewinn - gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO I) - kletterte um 38 Prozent auf 228,7 Millionen Euro. Die Mieten seien auf vergleichbarer Basis um 3,2 Prozent gestiegen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 521,7 Millionen Euro nach 144,9 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Der Immobilienbestand der Deutschen Wohnen umfasste zum 30. September mehr als 149.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Den Leerstand bezifferte das Unternehmen auf 2,1 Prozent. Für das laufende Jahr wird insgesamt ein Mietwachstum von 3,5 Prozent erwartet.

Das Unternehmen musste allerdings auch den Abschied des Finanzvorstands Andreas Segal bekanntgeben. Seine Aufgaben übernehmen künftig Vorstandschef Zahn und Investmentvorstand Lars Wittan. Segal selbst sagte, dass sein Abschied nichts mit dem Vonovia-Gebot zu tun hat. Er suche nach neuen beruflichen Herausforderungen.

Die Deutsche Wohnen hat turbulente Wochen hinter sich. Der Konzern wollte eigentlich den Konkurrenten LEG kaufen, musste aber das Vorhaben wegen des Vonovia-Störfeuers abblasen.

Vonovia-Chef Rolf Buch hatte vergangene Woche bekräftigt, dass das angekündigte Angebot ausreichend sei. Jetzt hätten erst einmal die Vonovia-Aktionäre das Sagen. Sie müssen auf der Hauptversammlung am 30. November der für die Übernahme notwendigen Ausgabe neuer Aktien zustimmen.

(lsa/dpa)
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