Milliardenübernahme Deutsche Wohnen erhöht Druck auf die Konkurrenz

Berlin · Bewegung auf dem Immobilienmarkt: Die Deutsche Wohnen will die österreichische Conwert übernehmen. Es ist eine Reaktion auf die Expansion des Branchenprimus. Die Börsen reagieren positiv.

 Die Deutsche Wohnen ist die zweitgrößte Immobiliengesellschaft in Deutschland.

Die Deutsche Wohnen ist die zweitgrößte Immobiliengesellschaft in Deutschland.

Foto: dpa, fru cul arc vfd

Im boomenden deutschen Immobilienmarkt kommt es erneut zu einer Milliardenübernahme. Die Deutsche Wohnen will ihr Geschäft mit einer weiteren Großübernahme ausbauen. Nach dem Kauf des Konkurrenten GSW für 1,7 Milliarden Euro ist dieses Mal die österreichische Conwert im Visier der Frankfurter, die dafür insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro auf den Tisch legen wollen.

Conwert hat zwar seinen Sitz in Wien, hält den Großteil seiner 31 000 Immobilien allerdings in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt vor allem im Rhein-Main-Gebiet sowie in Berlin, Potsdam, Dresden und Leipzig.
Insgesamt kommt Conwert in Deutschland auf rund 25 000 Wohneinheiten.

Zweite große Übernahme in drei Monaten

Der Kauf wäre die zweite große Übernahme in der Branche in nur drei Monaten. Erst im Dezember hatten die beiden deutschen Branchengrößen Deutsche Annington und Gagfah eine Fusion angekündigt. Deutsche Annington wird danach rund 350 000 Wohneinheiten im Bestand haben. Mit dem Kauf der Conwert würde die Deutsche Wohnen den Abstand zum Marktführer verringern, der Gesamtbestand der Wohneinheiten stiege auf knapp 180 000.

Schon seit einiger Zeit wird über ein Gebot für Conwert spekuliert. Deutsche Wohnen bietet nach einer Mitteilung vom Sonntagabend 11,50 Euro je Conwert-Aktie in bar. Finanziert werden soll die Transaktion demnach über eine Brückenfinanzierung durch die beteiligten Banken über rund 900 Millionen Euro sowie freie Liquidität.

An der Börse wurde die angekündigte Übernahme erst einmal positiv aufgenommen. Die Aktie legte vorbörslich zu, nachdem sie am Freitag auf das Mehrjahreshoch von 24,12 Euro gestiegen war.

(dpa)
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