4,5 Milliarden für Opel-Rettung Deutschland will Kredit zunächst allein gewähren

Frankfurt/Main (RPO). Im Poker um den Opel-Verkauf will Deutschland den staatlich garantierten Kredit von 4,5 Milliarden Euro für den Bieter Magna zunächst komplett allein stemmen, um langwierige Verhandlungen in Europa zu vermeiden. Unterdessen ließ Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verlauten, dass General Motors noch in dieser Woche eine Entscheidung über den Opel-Verkauf treffen werde.

So spielte sich der Opel-Poker im Kanzleramt ab
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"Wir haben General Motors angeboten, die ganze Summe bereitzustellen", sagte Jochen Homann, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Die Last solle ebenso wie der bereits ausgezahlte Kredit von 1,5 Milliarden Euro für Opel zu gleichen Teilen auf Bund und Länder entfallen, wurde Homann weiter zitiert. Die nächsten 3 Milliarden Euro würden abermals zur Hälfte von der Förderbank KfW und den jeweiligen Landesbanken in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen geliefert.

Diese Lösung, die langwierige Verhandlungen in Europa verhindere, sei GM-Verhandlungsführer John Smith in einem Brief angeboten worden, sagte Homann, der Leiter der Opel-Arbeitsgruppe von Bund und Ländern ist.

Erst später solle die Last der Staatskredite mit den anderen europäischen Opel-Ländern darunter Großbritannien, Spanien, Polen und Belgien geteilt werden. Schlüssel dafür sei die Zahl der erhaltenen Arbeitsplätze. Opel beschäftigt in Europa 50.000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Deutschland.

Guttenberg: GM-Entscheidung zu Opel Donnerstag oder Freitag

Der US-Autobauer General Motors (GM) wird nach Angaben aus Deutschland noch in dieser Woche eine Entscheidung über den Verkauf von Opel treffen. Der GM-Verwaltungsrat werde "eine Grundaussage treffen müssen", sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Mittwoch in Berlin. Der Beschluss soll demnach am Donnerstagabend oder am Freitag fallen.

In der engeren Auswahl stehen zwei Angebote für den deutschen Autobauer: das Konzept des belgischen Finanzinvestors RHJ International (RHJI) und dasjenige des österreichisch-kanadischen Autozulieferers Magna. GM hat klar zu erkennen gegeben, dass es das RHJI-Angebot bevorzugt. Die Bundesregierung und die Bundesländer mit Opel-Standorten haben sich hingegen für Magna ausgesprochen; sie erhoffen sich Einfluss auf die Entscheidung, da beide Bieter Staatsgarantien für die Übernahme fordern.

(AP/felt)
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