App "Lunchit" Dieses Startup will die Essensmarke revolutionieren

Düsseldorf · Mehr Auswahl, weniger Papierkram: Mit der digitalen Essensmarke "Lunchit" können sich Arbeitnehmer ihre Mahlzeiten überall erstatten lassen - egal ob beim Imbiss an der Ecke oder im Fünf-Sterne-Restaurant.

 Mit der App "Lunchit" können Arbeitnehmer ihre Essensrechnung scannen und erstatten lassen.

Mit der App "Lunchit" können Arbeitnehmer ihre Essensrechnung scannen und erstatten lassen.

Foto: SPENDIT AG

Viele Unternehmen setzen bei der Mitarbeiterverpflegung auf Essensmarken, die bei bestimmten Partnern eingelöst werden können. Ein überholtes Modell? Gründer Florian Gottschaller hat mit seiner App "Lunchit" eine papierlose Alternative entwickelt und sich damit große Ziele gesteckt: "Wir wollen das Spotify fürs Essen sein. Spotify hat das Hörerlebnis komplett revolutioniert. Wo und welche Musik man genießen kann, hat sich dadurch verändert. Und wir wollen eben die Essensmarke neu erfinden." Der Spotify-Vergleich erscheint etwas übertrieben. Dennoch hat die App ein paar Vorteile gegenüber ihrem Vorgänger, der klassischen Papiermarke.

Zum einen wird der Verwaltungsaufwand für das Unternehmen kleiner. Die Mitarbeiter müssen einfach nur ihre Essensbelege mit der "Lunchit"-App abfotografieren und abschicken. Der Beleg wird dann von Gottschallers Unternehmen, der Spendit AG, bearbeitet und an den Arbeitgeber weitergeleitet. Am Ende jedes Monats bekommen man den Betrag aufs Konto überwiesen. Einzige Voraussetzung: Der Arbeitgeber muss bei "Lunchit" registriert sein.

 Gründer Florian Gottschaller wünscht sich glückliche und motivierte Mitarbeiter.

Gründer Florian Gottschaller wünscht sich glückliche und motivierte Mitarbeiter.

Foto: SPENDIT AG

Ein weiterer Vorteil ist die große Auswahl, erklärt Gottschaller: "Das Schöne ist: Sie können überall essen gehen, solange Sie den Beleg mitbringen. Vom Kaffeehaus über Aldi oder Lidl, bis hin zum Fünf-Sterne-Restaurant." Eine Erstattung von bis zu 120 Euro netto monatlich sei damit möglich. Das gilt natürlich nur, wenn der Arbeitgeber dazu bereit ist. In Deutschland können Unternehmen ihre Mitarbeiter mit bis zu 6,20 Euro pro Tag bei der Verpflegung unterstützen - und zwar steuerbegünstigt.

Vor rund einem Jahr bekamen Gottschaller und sein Mitgründer Ralph Meyer Besuch vom Star-Investor Frank Thelen. "Er fand die Idee gut und wollte bei uns investieren. Das Angebot hat dann aber einfach nicht gepasst", erzählt Gottschaller.

Inzwischen haben es die beiden auch ohne prominente Unterstützung geschafft: Seit Juli gibt es "Lunchit" im Appstore und bei Google Play. In den ersten zwei Monaten haben sich rund 200 Firmen registriert. "Es wächst rasant", sagt Gottschaller. Im Moment seien sie mit mehreren Unternehmen in Verhandlung, die über 10.000 Mitarbeiter beschäftigen.

"Gerade für DAX-Unternehmen ist das Thema Digitalisierung in der Arbeitswelt sehr wichtig. Unsere Kunden benutzen die App im Schnitt 13 bis 14 mal pro Monat. Und diese arbeitstägliche Verwendung sorgt eben dafür, dass die Arbeitnehmern mit einem digitalen Thema in Kontakt kommen." Darüber hinaus vereinfache die App den Verwaltungsaufwand. Der entscheidende Anreiz für die Unternehmen sei aber ein anderer: "Wir wollen, dass die Mitarbeiter glücklich und maximal motiviert sind - dann machen auch die Unternehmen mehr Umsatz."

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