Boykott-Aufruf dm verteidigt Spendenaktion für kurdische Gemeinde

Berlin · Die Drogeriekette dm hat eine umstrittene Spendenaktion zugunsten einer kurdischen Gemeinde verteidigt. Nationalistische Deutsch-Türken hatten einem Medienbericht zufolge dazu aufgerufen, dm wegen der Spendenaktion in Troisdorf zu boykottieren.

 Die Drogeriemarktkette dm steht wegen einer Spendenaktion für eine kurdische Gemeinde in der Kritik.

Die Drogeriemarktkette dm steht wegen einer Spendenaktion für eine kurdische Gemeinde in der Kritik.

Foto: ddp, ddp

"Wir nehmen eure Rückmeldungen zur Aktion in Troisdorf auf, möchten aber auch klarstellen, dass uns soziales Engagement sehr wichtig ist", schrieb das Unternehmen am Sonntagabend auf Facebook. Es reagierte damit auf Boykottaufrufe, die laut "Die Welt" von nationalistischen Deutsch-Türken stammten. Auslöser ist eine für Samstag geplante Aktion, bei der in einem dm-Markt in Troisdorf der Menschenrechtsaktivist Rupert Neudeck kassiert. Seine Einnahmen sollen der kurdischen Gemeinde in Troisdorf zugute kommen.

Hallo ihr Lieben, heute hat die Ankündigung einer Kassieraktion bei einigen von euch viele Fragen und Emotionen ausgel...

Die Ankündigung der Kassieraktion habe bei einigen "viele Fragen und Emotionen ausgelöst", räumte dm auf Facebook ein. "Es tut uns sehr leid, dass die Kommunikation zur Aktion in Troisdorf bei euch zu Unmut geführt hat." Das Unternehmen wolle sich mit Kassieraktionen wie dieser "gesellschaftlich einsetzen, soziale Einrichtungen fördern und Menschen in Not helfen".

Die prominenten Kassierer dürften sich den Spendenempfänger selbst aussuchen. Die Drogeriekette hob hervor, dass sich die kurdische Gemeinschaft in Troisdorf sozial sehr engagiere und derzeit unter anderem Flüchtlingen und Asylbewerbern Deutschunterricht anbiete.

(AFP)
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