Eckstein, Juno, Atika, Winfield und Co. Warum die kleinen Zigarettenmarken sterben müssen

Berlin · In Deutschland werden in diesem Jahr einige kleinere Marken wegen einer Umstellung bei der Zigarettenproduktion auf der Strecke bleiben.

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Foto: AFP, AFP

So will der Zigarettenkonzern Reemtsma die Produktion der Marken Atika, Eckstein No. 5, Juno, Salem No. 6, Reval Filter Golden Blend und Player's Virginia No. 6 ab Freitag einstellen, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Hamburg. Sie bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung "Die Welt". Beim Konkurrenten British American Tobacco (BAT) fallen nach dem Bericht die Marken Golden American und Winfield weg. Einige weitere Marken gelten als gefährdet.

Die Konzerne fokussieren sich auf ihre Hauptmarken und lassen Nischenprodukte auslaufen. Ein Grund - allerdings nicht der einzige - ist die EU-Tabakrichtlinie. Ab Freitag dürfen in Deutschland nur noch Schachteln mit Schockbildern, Warnhinweisen und mit mindestens 20 Zigaretten Inhalt hergestellt werden. Die Umstellung ist mit Kosten verbunden, die kleinere Marken nicht schnell wieder hereinbringen. Sie werden aber nicht sofort vom Markt verschwinden, sondern die bereits produzierte Ware darf noch verkauft werden.

Der Deutsche Zigarettenverband DZV kritisierte, die Umsetzung der EU-Richtlinie gefährde kleine und mittlere Zigarettenhersteller in Deutschland, die ohnehin ausschließlich Nischenprodukte produzierten. Zudem hätten andere EU-Länder ihren Zigarettenherstellern sehr viel längere Übergangsfristen eingeräumt, um die Produktion umzustellen. "Das sind alles Wettbewerbsnachteile für die deutschen Standorte", sagte Verbandsgeschäftsführer Jan Mücke.

(felt/dpa)
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