Airbus-Militärtransporter Einigung bei Zusatzkosten für A400M

Berlin (RPO). Für den Militär-Transporter Airbus A400M legen Deutschland und die sechs anderen Käuferstaaten 3,5 Milliarden Euro mehr auf den Tisch als ursprünglich im Vertrag festgeschrieben. Die Abnehmerländer und der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS legten ihren monatelangen Streit um die Mehrkosten für den A400M bei, wie die Bundesregierung nach der letzten Verhandlungsrunde am Freitag in Berlin mitteilte.

Der neue Airbus A400M hebt ab
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Der neue Airbus A400M hebt ab

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Die sieben Vertragsnationen erklärten sich den Angaben zufolge zu einer Preiserhöhung von zwei Milliarden Euro bereit. Weitere 1,5 Milliarden Euro stellen sie demnach als Exportkredite zur Verfügung. Als Gegenleistung erhalten die Staaten laut EADS Beteiligungen am zukünftigen Verkauf des Flugzeugs an weitere Staaten. Insgesamt veranschlagt die Airbus-Mutter für die Produktion des A400M Mehrkosten in Höhe von 5,2 Milliarden Euro.

Die Käuferstaaten hatten sich bereits Ende Februar am Rande des Treffens der EU-Verteidigungsminister in Palma de Mallorca auf die Grundzüge der Einigung verständigt. Vertreter der sieben Länder und von EADS trafen sich am Freitag in Berlin, um die Einzelheiten festzuzurren. Der Konzern erklärte, die Einigung schaffe eine "solide Grundlage" für die Fortführung des Rüstungsprogramms. Der Kaufvertrag solle "in den kommenden Wochen" entsprechend geändert werden. Der Einigung müssen die sieben Abnehmerländer noch individuell zustimmen.

Frankreichs Verteidigungsminister Hervé Morin zeigte sich "sehr erfreut" über die Einigung. Die französische Regierung hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass eine Einigung über das A400M-Programm am 8. März in Paris unterzeichnet werden könnte. Laut Bundesregierung ist die Auslieferung der ersten Maschine für Deutschland für 2014 vorgesehen.

Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Belgien, Luxemburg und die Türkei hatten monatelang mit EADS über die Verteilung der Mehrkosten gestritten, die sich durch Verzögerungen beim Bau des Militärflugzeugs ergeben. Die Auslieferung des Airbus A400M verspätet sich mindestens drei Jahre. Die Käuferstaaten hatten insgesamt 180 der Propellermaschinen zum Gesamtwert von ursprünglich 20 Milliarden Euro bestellt. Deutschland und Frankreich sind mit 60 beziehungsweise 50 Maschinen die größten Abnehmer des Militärtransporters.

Die A400M gilt als Prestigeprojekt von EADS. Platz im Laderaum der 45 Meter langen Maschine ist für maximal zwei Hubschrauber oder drei gepanzerte Fahrzeuge. Bei Truppentransporten können bis zu 116 Soldaten befördert werden. Daneben soll die Maschine auch schnell in ein fliegendes Lazarett oder ein Tankflugzeug umzurüsten sein. Das Flugzeug soll veraltete und langsamere Transporter in mehreren europäischen Armeen ablösen.

(AFP/felt)
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