Brandbrief ans Kanzleramt Energiekonzerne dringen auf neuen Atomgipfel

(RP). Die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW dringen in einem Brandbrief an Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) auf eine Wiederaufnahme der so genannten Monitoring-Gespräche zwischen Energiewirtschaft und Regierung über die Kernenergie.

Der Brief sei vergangene Woche dem Kanzleramt zugestellt worden, erfuhr unsere Zeitung aus Regierungs- und Unternehmenskreisen. Die Energiemanager sind verärgert über die zögerliche Haltung der Regierung in der Frage der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und mahnen rasche Gespräche über die Verteilung der Reststrommengen sowie die Planungen für das Energiekonzept an. Den Atommeilern Biblis A und Neckarwestheim droht laut Atom-Ausstieg demnächst die Abschaltung.

Pofalla ist Chef der Monitoring-Gruppe, die noch von der rot-grünen Bundesregierung als regelmäßiges Gesprächsforum zwischen Energiewirtschaft und Politik eingesetzt wurde. Beim ersten Treffen nach dem Regierungswechsel Ende Januar hatten sich die Teilnehmer — neben Pofalla die Staatssekretäre Jochen Homann und Jürgen Becker — auf ein erneutes Treffen in "spätestens vier Wochen" geeinigt.

Ein Regierungssprecher dementierte später einen Termin. Dem Vernehmen nach sperrt sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen ein baldiges Gipfeltreffen mit zu erwartender Medienresonanz. Eine rasche Festlegung auf die Laufzeitverlängerungen will Merkel vermeiden.

(RP)
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