Unwetter nehmen zu Erste Versicherer erhöhen ihre Preise

Düsseldorf (RP). Die Allianz hat die Preise für Hausversicherungen bereits erhöht. Andere Versicherer werden vermutlich folgen, weil sie wegen starker Sturmschäden teils hohe Verluste beklagen.

3. Juli: Unwetter in NRW
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Nach den jüngsten Unwettern, die hohe Schäden in der Wohngebäudeversicherung ausgelöst haben, denken die Versicherer intensiv über Preiserhöhungen nach. Die Allianz hat ihre Prämien bereits erhöht, nachdem ihr allein aus drei großen Unwettern —­ dem Sturm Emma, Hilal sowie einem Juni-Hagel ­ rund 137.000 Schäden in der Gebäudeversicherung gemeldet worden waren und ein Verlust von 33 Millionen Euro entstanden ist.

"Der Markt ist stark in Bewegung. Auch andere werden bald an der Prämienschraube drehen”, sagt ein Sprecher der Provinzial Rheinland, die zu den großen Gebäudeversicherern gehört. Das Unternehmen will allerdings erst einmal abwarten und den Markt beobachten.

Die Unwetter werden immer häufiger. "Wir leiden unter lokalen Stürmen, Hagelschlägen und Überschwemmungen”, sagt Friedrich Schubring-Giese, Vorstand der Gruppe öffentlicher Versicherer. "Wir gehen davon aus, das der Trend zu mehr Naturkatastrophen anhält”, sagt ein Sprecher der Münchner Rück. Stürme, Starkregen und Hagelschläge würden künftig öfter und intensiver auftreten. Grund sei die globale Erwärmung. Mohanty: "Der Klimawandel wird uns zudem mehr Dürren bescheren”. Hitzeperioden wie der Jahrhundertsommer 2003 würden immer regelmäßiger auftreten.

Auch unabhängig von den Sturmschäden wird die Wohngebäudeversicherung für alle Hausbesitzer deutlich teurer. Grund sind gestiegene Baupreise. Daher dürfen die Versicherer ihre Prämien um bis zu 3,3 Prozent erhöhen. "Wir werden diese Anpassung in vollem Umfang ausschöpfen”, heißt es beispielswiese bei der Gothaer. Auch andere Wohngebäudeversicherer wie die Düsseldorfer Ergo-Gruppe und die VGH-Versicherung wollen ihre Preise entsprechend erhöhen.

"Versicherer, die den Kunden tiefer in die Tasche fassen, müssen dies in der Rechnung deutlich machen”, erklärt der Versicherungsberater Theo Sieven aus Aachen. Kunden sollten prüfen, ob es nicht sinnvoll sei , zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Möglich ist das mit einer dreimonatigen Frist zum Ablauf des Vertrages. Kündigen kann man eine Wohngebäudepolice nach jedem Schadenfall. Man erhält nach neuem Recht anteilig die Prämie zurück.

(RP)
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