Kein Gläubigerschutz Espírito Santo ist am Ende

Lissabon · Das Imperium der fast 150 Jahre alten portugiesischen Familiendynastie Espírito Santo liegt in Scherben. Das luxemburgische Handelsgericht verwehrte am Freitag zwei weiteren großen Holdings des Firmengeflechts Gläubigerschutz.

Kein Gläubigerschutz: Espírito Santo ist am Ende
Foto: afp, PMM/ma

Betroffen von der Justizentscheidung sind die Dachholding der Gruppe, Espírito Santo International, und die Investmentgesellschaft Rioforte. Sie werden nun abgewickelt.

In den vergangenen Wochen hatte das Gericht bereits Antrag auf Gläubigerschutz der beiden Holdings Espírito Santo Financial Group (ESFG) und Espírito Santo Financiere (ESFIL) abgelehnt. Zudem wurden zwei Beteiligungsgesellschaften der angeschlagenen portugiesischen Banco Espírito Santo (BES) für bankrott erklärt.

Das Familien-Imperium war nach Unregelmäßigkeiten im Sommer ins Schlingern geraten und hatte die BES an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gerückt. Anfang August musste die Bank vom Staat gerettet werden. Das Institut wurde in zwei Teile zerschlagen: Faule Kredite wurden in eine sogenannte Bad Bank ausgelagert, deren Eigentümer die bisherigen Aktionäre der BES sind. Aus dem gesunden Teil wurde mit einer Kapitalspritze von fast fünf Milliarden Euro ein neues Unternehmen namens Novo Banco.

(AFP)
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