"Im Januar und Februar eskaliert es" Euro-Krise macht China große Sorgen

Peking (RPO). China sieht keine Möglichkeit zu einer zügigen Lösung der Schuldenkrise in Europa und fürchtet deshalb, dass die Probleme chronisch werden. Das Land müsse sich zudem darauf gefasst machen, dass die Schuldenkrise im Januar und Februar eskaliere, sagte der chinesische Handelsminister Chen Deming der Zeitung "Shanghai Securities News".

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Foto: ddp

Die Krise könne nicht durch den Verkauf weiterer Staatsanleihen oder durch den EU-Schutzschirm gelöst werden, da hochverschuldete Länder dabei hohe Zinsen zahlen müssten. "Diese Maßnahmen verwandeln eine akute Krankheit lediglich in eine chronische", warnte Chen, ohne den Europäern konkrete Schritte zur Lösung der Krise zu empfehlen.

Vor Chen hat sich noch kein hochrangiger chinesischer Politiker derart alarmiert zur Schuldenkrise geäußert. Seine Äußerungen könnten ein Zeichen dafür sein, dass die chinesische Führung angesichts der Probleme in Europa zunehmend ungeduldig wird. Chen hatte die Europäer in dieser Woche bereis zu einem entschiedenen Vorgehen aufgefordert, um eine Ausweitung der Krise zu verhindern.

China hat Europa in dieser Woche in der Schuldenkrise Beistand versprochen. Es wird unter anderem darüber spekuliert, dass China seine gigantischen Währungsreserven dazu nutzen könnte, um etwa portugiesische Staatsanleihen zu kaufen. Die Europäische Union ist der wichtigste Handelspartner für China. Der Exportweltmeister hat deshalb ein großes Interesse an stabilen Verhältnissen.

(RTR/csi)
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