200 Jobs in Gefahr Eurowings-Piloten drohen mit Streik

Frankfurt/Main (RPO). Flugreisenden steht der nächste Streik ins Haus: Die Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings drohen wegen des geplanten Stellenabbaus mit Streik. Unterdessen will British Airways einen Streik am Wochenende noch abwenden.

Worum es der Vereinigung Cockpit geht
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Foto: AP

Nach Angaben der Vereinigung Cockpit sprachen sich 99 Prozent der Flugzeugführer von Eurowings bei einer Urabstimmung für die Politik ihrer Tarifkommission aus. Die Urabstimmung sei nötig gewesen, um Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zu bekommen. "Sollte dies zeitnah nicht der Fall sein, wird die Durchführung auch unbefristeter Arbeitskampfmaßnahmen wohl unvermeidlich sein", kündigte Cockpit am Donnerstag an.

Den Angaben zufolge sind unmittelbar rund 200 Pilotenstellen durch die Ankündigung der Lufthansa bedroht, die Eurowings-Flotte mehr als zu halbieren. Cockpit fordert einen Sozialplan, Verträge zur Arbeitnehmerüberlassung an andere Airlines und einen geänderten Tarifvertrag Teilzeit für die vom Jobverlust bedrohten Piloten.

Eurowings will nach früheren Angaben mit Start des Sommerflugplans am 28. März 17 kleinere Maschinen stilllegen. Die Flugzeuge mit 50 bis 70 Sitzplätzen seien nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, begründete das Unternehmen seine Entscheidung. Betroffen von dem damit verbundenen Stellenabbau sind auch Stewardessen, Techniker und Verwaltungsmitarbeiter.

British Airways will Streik noch abwenden

Unmittelbar vor einem zum Wochenende angekündigten Streik bei British Airways sind beide Seiten noch einmal zu Gesprächen zusammengekommen. Auch die Regierung bemüht sich nach Angaben von Verkehrsminister Sadiq Khan darum, den Streik noch abzuwenden.

Das Kabinenpersonal wehrt sich gegen einen geplanten Stopp von Lohnerhöhungen in diesem Jahr, die Einführung von Teilzeitarbeit für 3.000 Beschäftigte und eine Reduzierung der Flugteams von 15 auf 14 Personen bei Langstreckenflügen. Die Geschäftsleitung hat die Maßnahmen als überlebenswichtig bezeichnet.

Der Streik soll nach den bisherigen Plänen der Gewerkschaft Unite am Samstag beginnen und bis einschließlich Montag dauern. Am 27. März soll dann ein viertägiger Streik folgen, der erhebliche Auswirkungen auf den Osterreiseverkehr haben würde.

Unite hat auch mit Gewerkschaften in Deutschland, Spanien und den USA über eine Unterstützung ihres Arbeitskampfs gesprochen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sei zu Unterstützungsaktionen bereit, bekräftigte Sprecherin Cornelia Haß am Donnerstag auf DAPD-Anfrage. Man stehe in ständigem Kontakt. Denkbar seien punktuelle Unterstützungsaktionen beispielsweise bei der Abfertigung, es seien aber auch weitere Möglichkeiten denkbar.

(apd/apn)
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