Ex-VW-Chef Martin Winterkorn bekommt täglich 3100 Euro Rente

Wolfsburg/Berlin · Ex-Volkswagen-Chef Martin Winterkorn ist seit Anfang des Jahres offiziell im Ruhestand. Seine Rentenbezüge sind hoch.

 Winterkorn erhält Rentenbezüge von knapp 3100 Euro pro Tag

Winterkorn erhält Rentenbezüge von knapp 3100 Euro pro Tag

Foto: dpa, jst htf kat fpt

Der über die Abgas-Affäre gestürzte frühere VW-Vorstandschef Winterkorn hat seinen Vertrag beim Autobauer zum Jahreswechsel offiziell beendet. Der 69-Jährige hat damit nun Anspruch auf hohe Rentenzahlungen, wie bereits im VW-Geschäftsbericht für 2015 bekanntgegeben wurde. Das sogenannte Ruhegehalt - festgesetzt als Anteil von 70 Prozent an der letzten Grundvergütung - beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro oder umgerechnet knapp 3100 Euro pro Tag. Zuvor hatte auch die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Andere Vorstände haben ähnlich umfangreiche Rentenansprüche. Ein VW-Sprecher sagte, das Unternehmen äußere sich grundsätzlich nicht zu Vertragsinhalten.

Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen Dieselautos zurückgetreten. Für Volkswagen begann damals die schwerste Krise der Firmengeschichte - samt Milliarden-Rückstellungen, rechtlichen Auseinandersetzungen und einem Sparprogramm mit Stellenstreichungen, dessen Bedarf durch die Kosten von "Dieselgate" noch akuter wurde. In diesem Zusammenhang gab es auch heftige Kritik an der üppigen Bezahlung des VW-Managements. Unter anderem hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) "kein Verständnis" für die Verteidigung hoher Bonuszahlungen gezeigt.

Nach langem Ringen einigte sich die VW-Spitze im vorigen Jahr darauf, dass 30 Prozent der variablen Bezüge zunächst einbehalten und so behandelt werden, als wären es Aktien. Nach Ablauf von drei Jahren wird dann geprüft, wie sich der Kurs entwickelt hat. Liegt dieser um ein Viertel über dem Ausgangsniveau, wird das Geld ausbezahlt. Dass Winterkorns regulärer Vertrag bis Dezember 2016 weiterlaufen sollte, hatte schon 2015 für Empörung bei Kritikern des Konzerns gesorgt.

(crwo/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort