Weitere Fusionen erwartet Experten: Nur sechs Autobauer werden unabhängig bleiben

Hamburg · Die Fusion von Fiat und Chrysler könnte einer Studie zufolge der Auftakt für weitere Zusammenschlüsse in der Automobilindustrie werden. Gute Chancen werden etwa BMW und VW eingeräumt, Marken wie Mazda oder Subaru zählen zu den wahrscheinlichsten Übernahmekandidaten.

 Porsche-Mitarbeiter arbeiten an einer Rohkarosse eines Porsche Macan. Laut einer Studie sind weitere Fusionen unter Autobauern zu erwarten.

Porsche-Mitarbeiter arbeiten an einer Rohkarosse eines Porsche Macan. Laut einer Studie sind weitere Fusionen unter Autobauern zu erwarten.

Foto: dpa, Jan Woitas

Wie aus einer am Dienstag vorgelegten Erhebung der Beratungsfirma KPMG hervorgeht, schätzen Führungskräfte, dass von zuletzt weltweit 32 Herstellern lediglich sechs dauerhaft unabhängig bleiben werden. Der Rest werde wahrscheinlich von stärkeren Konzernen geschluckt oder sich zu Allianzen verbünden, um zu überleben.

Zu den sechs Firmen mit den größten Chancen auf Eigenständigkeit zählten die befragten Manager BMW, Volkswagen, Toyota den koreanischen Hersteller Hyundai mit der Schwestermarke Kia sowie den indischen Autobauer Tata Motors und den amerikanischen Elektroauto-Hersteller Tesla.

Die japanischen Marken Mazda, Isuzu und Subaru werden der Umfrage zufolge als Übernahmekandidaten eingestuft. Auch bei den chinesischen Herstellern wird mit einer Konsolidierung gerechnet. Fiat, dem die befragten Führungskräfte alleine ebenfalls wenig Überlebenschancen gaben, hatte seine Pläne zur Komplettübernahme von Chrysler zum Zeitpunkt der Erhebung im Herbst noch nicht veröffentlicht.

Der angeschlagene italienische Konzern hatte erst zu Jahresbeginn angekündigt, auch die restlichen 41,5 Prozent an Chrysler zu übernehmen. Mit der Übernahme will Fiat der Misere in Europa entgehen. Bereits jetzt steht der drittgrößte US-Autohersteller für mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes und hält den Konzern in den schwarzen Zahlen. Fiat alleine schreibt dagegen rote Zahlen, weil die Werke in Italien kaum ausgelastet sind.

KPMG befragte im Herbst weltweit 200 Führungskräfte der Automobilindustrie.

(REU)
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