Fachkräftemangel Stellen bleiben immer länger unbesetzt

Berlin · Firmen mit Fachkräftebedarf müssen immer länger nach geeigneten Mitarbeitern suchen. "Die durchschnittliche Vakanz ist über alle Berufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn auf 95 Tage gestiegen", heißt es, bezogen auf das Jahr 2016, in einer Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA), die unserer Redaktion vorliegt.

 Die Bundesagentur für Arbeit hat festgestellt, dass vor allem in technischen Berufen Stellen etwa 95 Tage unbesetzt bleiben.

Die Bundesagentur für Arbeit hat festgestellt, dass vor allem in technischen Berufen Stellen etwa 95 Tage unbesetzt bleiben.

Foto: centertv

Einen "flächendeckenden Fachkräftemangel", sieht die Bundesagentur nach wie vor dennoch nicht. "In manchen Berufen oder Regionen zeigen sich sicher teilweise deutliche Engpässe", sagte BA-Vorstand Detlef Scheele. Grundsätzlich könne man sagen, dass die Besetzung gemeldeter Stellen länger dauere und dass sich das Arbeitskräfteangebot aus der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren verringert habe.

Auf der Liste der Fachkräfte, bei denen Mangel herrscht, stehen neben verschieden Ingenieurs- und Techniker-Gruppen sowie Pflegeberufen neuerdings auch Pharmazeuten, IT-Anwendungsberater, Physiotherapeuten, Friseurmeister und Fahrlehrer. Erhöht hat sich zudem die Zahl der Tage, die Klempnerei-, Sanitär-, Heizungs- und Klimabetriebe auf neue Kollegen warten. Sie liegt bei durchschnittlich 150 Tagen. Am längsten bleiben der BA-Analyse zufolge Stellen in der Altenpflege frei. 162 Tage sind die Jobs in der Regel vakant. Bei den Fahrlehrern sieht es nicht viel besser aus. Fahrschulen suchen im Schnitt 160 Tage, bis sich jemand Neues ihrer Fahrschüler annimmt.

Eine leichte Entspannung gab es bei den Medizinern. Waren im Jahr 2015 die gemeldeten Stellen im Durchschnitt 139 Tage frei, waren es im vergangenen Jahr noch 136. Wie auch bei anderen Fachkräften ist der Medizinermangel von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Während es in Hessen und Berlin keine Anzeichen für Engpässe gibt, herrscht in NRW klar Fachkräftemangel. In Rheinland-Pfalz gibt es "Anzeichen für Engpässe". Bei den Physiotherapeuten herrscht ebenfalls in NRW Mangel, während in Rheinland-Pfalz und Hessen nur Anzeichen für einen Engpass wahrzunehmen sind.

(qua)
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