Prozessbetrug Deutsche-Bank-Chef Fitschen offenbar ab April vor Gericht

München · Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen muss sich einem Medienbericht zufolge wegen des Verdachts auf Prozessbetrug vor Gericht. Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit dem Fall Leo Kirch.

 Jürgen Fitschen weist die Vorwürfe kategorisch zurück.

Jürgen Fitschen weist die Vorwürfe kategorisch zurück.

Foto: dpa, bom fdt sbh era

Dies berichtet der "Spiegel" am Donnerstagnachmittag. Das Landgericht München I habe die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Fitschen und vier ehemalige Vorstände der Bank zur Hauptverhandlung zugelassen. Der Prozess gegen Fitschen soll demnach am 28. April beginnen.

Eine Sprecherin des Gerichts wies den Bericht über die bereits erfolgte Zulassung der Anklage allerdings zurück. "Nein, das kann ich nicht bestätigen", sagte Gerichtssprecherin Andrea Titz auf Anfrage. Die

Staatsanwaltschaft hatte ihre Anklage bereits im Sommer erhoben. Mit Fitschen wurden die früheren Bankchefs Rolf Breuer und Josef Ackermann sowie zwei weitere Ex-Vorstände des Geldhauses angeklagt.

Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit der Pleite des 2011 verstorbenen Medienmoguls Leo Kirch. Kirch hatte dem früheren Bank-Chef Breuer vorgeworfen, mit einer Interviewaussage bewusst die Pleite seines Imperiums rund um die Fernsehsender ProSieben, Sat1 und den Bezahlsender Premiere (heute Sky) provoziert zu haben. In einem Zivilprozess bekamen die Erben Kirchs 2012 in wesentlichen Punkten Recht.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem zusammen mit Anshu Jain an der Spitze der Deutschen Bank stehenden Fitschen vor, gemeinsam mit Breuer, Ackermann und den ehemaligen Vorständen Clemens Börsig und Tessen von Heydebreck im Kirch-Prozess falsche Angaben gemacht zu haben, um das Gericht zu täuschen und so eine Abweisung der Klage Kirchs zu erreichen.

Diesen Vorwurf gegen ihren Vorstandschef wies die Deutsche Bank bisher als unbegründet zurück.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort