Chemiekonzern Bayer Falscher Stahl bei der CO-Pipeline verwendet

Düsseldorf/Essen (RPO). Dem Chemiekonzern Bayer droht offenbar neues Ungemach beim Bau umstrittenen CO-Pipeline: Bei den Bauarbeiten an der umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline durch das Rheinland sind nicht genehmigte Stahlsorten verwendet worden.

Wie die Bezirksregierung Düsseldorf am Mittwoch mitteilte, gab die Bayer Material Science AG gegenüber der Aufsichtsbehörde an, dass beim Rheindüker zwischen Köln-Worringen und Monheim sowie an neun weiteren Kreuzungsstellen andere Stahlsorten anstelle der genehmigten Stahlsorte verbaut worden sind. Dabei handelte es sich demnach um die Stahlsorten L415 MB und L360 MB statt L485 MB.

Eine verfahrensrechtliche Erklärung der Bayer Material Science AG zum weiteren Vorgehen in dieser Angelegenheit liegt der Bezirksregierung den Angaben zufolge bislang nicht vor. Die Bezirksregierung "geht davon aus, dass ein Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich werden wird".

"Da ist ein Fehler passiert", sagte Bayer-Sprecher Jörg Brückner der in Essen erscheinenden "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung (NRZ)". Weil 2006 beim Bau des Rheindükers bei Dormagen der eigentlich vorgesehene Stahl nicht verfügbar war, habe man andere Rohre verbaut. Die gesamte Leitung habe noch Ende 2009 erfolgreich einer Druckprüfung standgehalten. Es gebe somit keine Sicherheitsbedenken.

Die geplante CO-Pipeline zwischen Krefeld-Uerdingen und Dormagen soll eine Länge von 67 Kilometern haben. Anwohner haben aus Angst vor Gasunfällen immer wieder gegen das Großprojekt protestiert. Zudem beschäftigte das Vorhaben schon mehrere Gerichte.

(DDP/felt)
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