Neuer Konzern heißt Jacobs Douwe Egberts Fusion der Kaffee-Riesen Mondelez und Douwe Egberts

Den Haag · Auf dem weltweiten Kaffee-Markt entsteht eine neue Nummer eins. Die Kaffee-Riesen Mondelez aus den USA und Douwe Egberts Master Blenders (DEMB) aus den Niederlanden gründen ein Gemeinschaftsunternehmen, wie beide am Mittwoch mitteilten. Es soll Jacobs Douwe Egberts heißen - also zwei weithin bekannte Kaffee-Marken im Namen tragen.

 Zwei große Kaffee-Produzenten schließen sich zusammen.

Zwei große Kaffee-Produzenten schließen sich zusammen.

Foto: dpa

Mondelez International (ehemals Kraft Foods) ist im europäischen Kaffeegeschäft schon die Nummer eins und weltweit bislang die Nummer zwei. Der Konzern macht 17 Prozent seines Gesamtumsatzes mit Kaffee - gemahlen, in löslicher Form, in Kapseln oder Pads. Marken neben Jacobs sind etwa Tassimo oder Carte Noire.

Douwe Egberts ist ein 1753 gegründetes Traditionshaus, das Kaffee und Tee verkauft - bekannte Kaffeemarken sind Douwe Egberts, Senseo oder L'Or. Das Unternehmen war im vergangenen Jahr von der deutschen Industriellenfamilie Reimann übernommen worden - ihre Finanzholding Joh. A. Benckiser kaufte DEMB.

Die neue Nummer eins im weltweiten Kaffee-Geschäft werde einen jährlichen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro erzielen, teilten Mondelez und DEMB mit. Mondelez werde 49 Prozent an der Gemeinschaftsfirma halten, DEMB die Mehrheit. Geführt werden soll das Joint Venture vom DEMB-Chef Pierre Laubies. Die US-Firma erhalte fünf Milliarden Dollar (3,58 Milliarden Euro) für den Deal. Mondelez macht mit seinem Kaffee-Geschäft nach eigenen Angaben derzeit 2,9 Milliarden Euro Umsatz, DEMB rund 2,5 Milliarden Euro.

Mondelez gab am Mittwoch außerdem die Streichung von Stellen bekannt - nannte aber keine Größenordnung. In den Jahren bis 2018 wolle Mondelez insgesamt 3,5 Milliarden Dollar einsparen, dies werde mit Hilfe von Stellenstreichungen und anderen Maßnahmen umgesetzt. Mondelez beschäftigt weltweit 107.000 Menschen.

Der Konzern steht unter Druck seines Großaktionärs Nelson Peltz. Er plädiert dafür, den Snack-Bereich mit dem des Konkurrenten Pepsico zu fusionieren - dort ist Peltz ebenfalls Anteilseigner. Im ersten Quartal sank der Gewinn des Lebensmittelriesen von 536 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 163 Millionen Dollar. Der Umsatz sank um 1,2 Prozent auf 8,64 Milliarden Dollar.

(AFP)
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