Warenhauskette Kaufhof prüft offenbar Ausstieg aus Tarifvertrag

Köln · Die Warenhauskette Galeria Kaufhof prüft einem Magazinbericht zufolge den Ausstieg aus dem Einzelhandelstarifvertrag. Zuletzt hatte das Unternehmen Kaufzurückhaltung vieler Kunden zu spüren bekommen

 Die Kaufhof-Filiale in Solingen.

Die Kaufhof-Filiale in Solingen.

Foto: Mak (Archiv)

Es gebe bereits Gespräche zwischen der Firma, die seit 2015 dem kanadischen Konzern Hudson's Bay (HBC) gehört, und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, berichtete das "Manager Magazin". Kaufhof äußerte sich nicht zu möglichen Gesprächen mit Verdi.

"HBC Europe und Galeria Kaufhof bekennen sich zur Tarifbindung und zur Sozial- und Tarifpartnerschaft mit Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften", teilte das Unternehmen am Samstag auf Anfrage mit.
Kaufhof setze sich seit vielen Jahren "für moderne und wettbewerbsfähige Vereinbarungen" ein, "die den heutigen Arbeitswelten im Textileinzelhandel entsprechen".

Die Vorbesitzerin von Galeria Kaufhof, die Metro AG, hatte sich von HBC damals vertraglich zusichern lassen, dass die Warenhausfirma bis mindestens 2020 im Tarifvertrag bleibt. Allerdings ist laut "Manager Magazin" für einen Bruch der Vereinbarung keine Vertragsstrafe vereinbart.

Galeria Kaufhof hatte in den vergangenen Monaten die Kaufzurückhaltung vieler Kunden zu spüren bekommen. Im wichtigen Weihnachtsquartal war das Geschäft in Deutschland und Belgien um zwei Prozent geschrumpft.

Konzernchef Olivier van den Bossche hatte in dem Zuge aber angekündigt, man werde sich an die von HBC unterschriebene Sozialcharta halten. Kaufhof beschäftigt nach Angaben auf der Firmenhomepage rund 20.000 Menschen.

(csi/lnw)
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