Georgien Gasprom verdoppelt Gaspreis

Moskau (RPO). Der russische Konzern Gasprom hat mit Georgien neue Verträge über Gaslieferungen abgeschlossen - und eine Preiserhöhung um 100 Prozent durchgesetzt. Zunächst hatte sich die Regierung in Tiflis geweigert, die Erhöhung mitzumachen. Gasprom hatte darauf gedroht, Georgien den Gashahn zuzudrehen.

Der georgische Ministerpräsident Surab Nogaideli bestätigte am Freitag entsprechende Aussagen von Gazprom-Vizepräsident Alexander Medwedew, machte allerdings keine Angaben über den Umfang der Vereinbarungen. Gleichzeitig betonte der Regierungschef in Tiflis, das Nachbarland Aserbaidschan solle in Zukunft Georgiens Hauptlieferant für Erdgas werden. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte unterdessen bei einem Besuch in Kiew zu, die Gaslieferungen an die Ukraine weiter sicherzustellen.

Medwedew teilte mit, sein Unternehmen habe mit Georgien drei Verträge über die Lieferung von 1,1 Milliarden Kubikmeter Gas abgeschlossen. Der Preis sollte seinen Angaben zufolge bei den von Gazprom geforderten 235 US-Dollar (etwa 180 Euro) für 1000 Kubikmeter Gas liegen. Tiflis hatte sich zunächst geweigert, die in seinen Augen "rein politische" Preiserhöhung von 110 auf 235 Dollar mitzumachen.

Gazprom hatte daraufhin damit gedroht, Georgien zum 1. Januar den Gashahn abzudrehen. Medwedew sagte, Georgien hätte Preisnachlässe erhalten können, wenn es dem Verkauf von Vermögensbeteiligungen an Gazprom zugestimmt hätte. Er spielte damit auf das Interesse seines Konzerns am georgischen Gasnetz an.

(afp)
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