ICE in Stuttgart von Polizei geräumt Auch am Samstag erhebliche Beeinträchtigungen durch Streik

Berlin · Millionen Reisende müssen sich auch am Samstag wegen des Lokführerstreiks auf erhebliche Schwierigkeiten bei Bahnfahrten einstellen. Es gab erneut erhebliche Behinderungen und zahlreiche Zugausfälle.

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Vor allem in Ostdeutschland, wo die Lokführergewerkschaft GDL stärker organisiert ist, rollen nur etwa 15 Prozent der Züge. Auch der S-Bahn-Verkehr war wieder betroffen. Der Ersatzfahrplan laufe stabil, sagte eine Bahnsprecherin in Berlin.

Welche Schwierigkeiten aber der Streik mit sich bringt, zeigte sich am Freitagnachmittag in Stuttgart. Wie der WDR berichtet, wollten dort so viele Menschen in den ICE über Köln nach Dortmund, dass der Zug mit Polizeiunterstützung geräumt wurde.

Der Lokführer habe sich geweigert, mit den völlig überfüllten Waggons loszufahren — auch aus Sicherheitsgründen. Viele Fahrgäste ohne Platzreservierung seien aber der dreimaligen Aufforderung durch die Schaffner, auf einen späteren Zug auszuweichen, nicht nachgekommen. Entsprechend habe die Bahn Unterstützung durch die Bundespolizei angefordert und den Zug räumen lassen — in Bezug auf jene Fahrgäste ohne Reservierung.

Mit Spannung erwartet wird, ob Bahnchef Rüdiger Grube Details zu seinem angekündigten neuen Vorstoß in dem seit Monaten stockenden Tarifstreit mit der GDL bekanntgibt.

Die GDL will noch bis Sonntagmorgen um 9 Uhr Uhr streiken. Auch danach kann es nach Bahnangaben noch zu Verzögerungen und Zugausfällen kommen, bis der Bahnverkehr wieder störungsfrei verläuft.

Im Fernverkehr werde den ganzen Sonntag weiter nach Ersatzfahrplan gefahren, teilte die Bahn am Freitag in Berlin mit. Im Regional- und S-Bahnverkehr werde nach Streikende der Regelbetrieb nach und nach hochgefahren, doch auch hier müsse mit Einschränkungen gerechnet werden.

(dpa/AFP)
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