Neue Tarifrunde mit der Bahn GDL-Chef Weselsky gibt sich kompromissbereit

Berlin · GDL-Chef Claus Weselsky sieht Chancen für eine baldige Einigung im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn. Er sei der "festen Überzeugung", dass auf dem Verhandlungsweg ein Ergebnis erzielt werden könne.

Das ist Claus Weselsky: Lokführer, CDU-Mitglied, Gewerkschafter
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Foto: dpa/Carsten Koall

Das sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vor der nächsten Gesprächsrunde am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Beide Seiten hätten im Dezember gezeigt, dass Kompromisse erzielt werden können.

Mitte Dezember hatten sich beide Seiten im festgefahrenen Tarifkonflikt aufeinander zubewegt und rückwirkend für das zweite Halbjahr 2014 eine Einmalzahlung von 510 Euro für die GDL-Mitglieder vereinbart. Streiks waren damit vorerst vom Tisch. Am Wochenende hatte Weselsky jedoch erneut mit Streiks gedroht.

Im ZDF-"Morgenmagazin" zeigte sich Weselsky kompromissbereit. "Man muss nicht ständig mit Streiks drohen, sondern diese Arbeitskampfmacht muss man im Hintergrund wachhalten", sagte er. Im Vordergrund stünden "vernünftige Arbeits- und Einkommensbedingungen". Der Gewerkschaftschef forderte unter anderem Erleichterungen im Schichtdienst und den Abbau von Überstunden.

Die Deutsche Bahn führt derzeit Tarifverhandlungen mit der GDL und mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Beide Gewerkschaften wollen Abschlüsse erzielen, die sämtliche in ihnen organisierten Berufsgruppen berücksichtigen. Bisher war die GDL lediglich für die Lokführer zuständig. Zu ihren Mitgliedern gehören aber auch Mitarbeiter des Zugpersonals. Die Bahn will verhindern, dass letztlich unterschiedliche Tarifabschlüsse für eine Berufsgruppe gelten. Sie versucht deshalb, in den getrennt laufenden Gesprächen identische Regelungen auszuhandeln.

(AFP)
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