GDL-Streik Bahn gibt Ersatzfahrpläne für die ersten Streiktage bekannt

Berlin · Die Vermittlungsversuche in letzter Minute sind gescheitert: Um 15 Uhr hat die GDL im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn ihren neunten Streik begonnen. Zunächst wird der Güterverkehr bestreikt, am Mittwoch beginnt der Ausstand im Personenverkehr.

Seit 15 Uhr wird der Güterverkehr der Deutschen Bahn durch die GDL gestreikt - das bestätigte ein GDL-Vertreter der Deutschen Presse-Agentur. Die Deutsche Bahn hat für die nun neunte Streikrunde wieder einen Ersatzfahrplan erarbeitet. Nach dem sollten etwa ein Drittel der Fernzüge, 70 Prozent der Güterzüge und zwischen 15 und 60 Prozent der Nahverkehrsverbindungen fahren.

Die Ersatzfahrpläne für den Fernverkehr sind für die ersten zwei Streiktage, Mittwoch und Donnerstag, bereits fertig. Sie sind auf der Homepage der Deutschen Bahn abrufbar.

Der Ausstand im Personenverkehr beginnt am Mittwoch, 20 Mai, um 2 Uhr. Das Ende des Streiks ist offen. Informationen zum Ersatzfahrplan erhalten Fahrgäste in der Live-Auskunft der Deutschen Bahn. Dort werden nur die Züge angezeigt, die während des Streiks noch fahren. Alle anderen Züge werden gar nicht erst angezeigt.

Alternativ können sich Fahrgäste über die Reiseauskunft informieren. Hier werden auch alle Züge angezeigt, die ausfallen, verbunden mit einem Hinweis auf Züge, auf die die Fahrgäste ausweichen.

Außerdem können sich Fahrgäste über die allgemeine Servicenummer unter 0180 6 99 66 33 (20ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 60ct/Anruf) und über eine zusätzliche kostenlose Servicenummer unter 08000 99 66 33 zu den Ersatzfahrplänen informieren.

Bahn-Vorstand entschuldigt sich bei Bahn-Kunden

Bahn-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg sagte zum Streik: "Wir bedauern besonders, dass es ausgerechnet am Pfingstwochenende dazu kommt."

Wie bei den früheren Streiks der Lokführergewerkschaft GDL soll während des unbefristeten Streiks etwa ein Drittel der Fernzüge fahren. Bei den Regionalzügen erwartet die Bahn, dass je nach Region 15 bis 60 Prozent der üblichen Zahl unterwegs sein werden. Im Güterverkehr sollen etwa 70 Prozent der Züge rollen.

Homburg sprach von einem immensen wirtschaftlichen Schaden, der der Bahn und der Wirtschaft insgesamt entstehe. Großkunden hätten sich inzwischen für ihre Transporte "ein zweites Standbein aufgebaut". "Das Vertrauen in das Gesamtsystem Bahn ist erschüttert", fügte der Manager hinzu.

Vermittlungsversuche gescheitert

Die am Dienstag in Frankfurt begonnenen Gespräche zu arbeitsrechtlichen Aspekten möglicher Parallel-Tarifabschlüsse mit der größeren Gewerkschaft EVG haben bislang keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Die Bahn hatte den renommierten Arbeitsrechtler Klaus Bepler dazu gebeten. Zum Ausgang der Gespräche war zunächst nichts an die Öffentlichkeit gedrungen.

Mit Material von dpa.

(lsa)
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