Hauptaktionär bei Volkswagen Generationswechsel beim Porsche-Clan

Stuttgart/Wolfsburg · Die erste Generation bei Porsche bestand eigentlich nur aus einem Mann: dem legendären Ingenieur, Firmengründer und Käfer-Erfinder Ferdinand Porsche. Inzwischen übernimmt in dem Clan immer mehr die vierte Generation das Ruder.

 Das Porsche-Logo am Porschezentrum in Stuttgart.

Das Porsche-Logo am Porschezentrum in Stuttgart.

Foto: dpa, ste fpt bwe

Im mächtigen Porsche- und Piëch-Clan kommt es zunehmend zu einem Generationswechsel: Der Aufsichtsrat der Porsche-Holding SE wird um weitere Familienmitglieder der vierten Generation erweitert, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte. Die Holding ist Hauptaktionärin des Autobauers Volkswagen.

Von der vierten Generation der Familien sollen künftig Josef Michael Ahorner (57), Stefan Piëch (47) und Peter Daniell Porsche (44) in das Gremium einziehen, das dann künftig zehn Mitglieder hat.

Stefan Piëch ist der Sohn von Hans-Michel Piëch (76), ein jüngerer Bruder des einstigen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch. Ahorn ein Neffe Piëchs. Peter Daniell Porsche wiederum ist ein Sohn von Hans-Peter Porsche (77) aus der dritten Generation. Hans-Peter Porsche scheidet mit Ablauf der kommenden Hauptversammlung am 15. Mai aus dem Kontrollgremium aus.

Aktuell hat der Aufsichtsrat der Porsche SE formal sechs Mitglieder, ein Platz aber ist derzeit unbesetzt. Diesen Posten soll der Anwalt Günther Horvath übernehmen, ein enger Vertrauter der Familien. Neu in das Gremium soll auch Marianne Heiß einziehen. Die 45-Jährige ist für die Finanzen bei der Werbe- und Marketingagentur BBDO in Deutschland zuständig und sitzt bereits im Aufsichtsrat von VW.

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche SE ist das derzeitige Familien-Oberhaupt Wolfgang Porsche (74). Porsche ist auch VW-Aufsichtsrat und spielt eine zentrale Rolle im Autokonzern.

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Foto: Porsche

Neben Wolfgang Porsche war dessen Cousin Ferdinand Piëch die prägende Person der dritten Generation in dem Familien-Clan. Piëch aber war 2015 nach einem internen Machtkampf als VW-Aufsichtsratschef zurückgetreten. Er hatte den Konzern jahrelang maßgeblich geprägt.

Der 80-Jährige hatte im vergangenen Winter auch seinen letzten wichtigen Posten in der Autobranche abgegeben und hatte sein Aufsichtsratsmandat bei der Porsche SE niedergelegt. Piëch hatte im Frühjahr sein milliardenschweres Aktienpaket an der Holding an andere Mitglieder aus dem Autoclan Porsche/Piëch verkauft. Ihm verblieb noch ein kleiner Anteil.

Die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte bei VW und hat dadurch entscheidenden Einfluss auf den Kurs von Europas größtem Autobauer.

(csr)
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