Tarifkonflikt Lokführer wollen ab Samstag im Personenverkehr streiken

Frankfurt/Main · Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat für das gesamte Wochenende einen erneuten, diesmal 50-stündigen Streik im Fern- und Regionalverkehr angekündigt.

Verspätung wegen Bahnstreik: Das sind Ihre Rechte
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Verspätung wegen Bahnstreik – das sind Ihre Rechte

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Foto: dpa, rwe htf

Im Personenverkehr sollen die Lokführer am Samstag ab zwei Uhr die Arbeit niederlegen, im Güterverkehr bereits am Freitag ab 15 Uhr, teilte die GDL am Freitag mit. Ende der Streiks ist Montagmorgen um vier Uhr.

Die Deutsche Bahn präsentiere sich in der Öffentlichkeit als offener Gesprächspartner, wolle aber "selbst nach vier harten Streiks" immer noch nur darüber reden, "wie die GDL für andere Berufsgruppen verhandeln könnte", kritisierte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Der GDL gehe es aber nicht um das Wie, sondern um das Was, und sie fordere inhaltliche Verhandlungen.

Die Fronten zwischen GDL und Bahn hatten sich mit dem 14-stündigen Streik am Mittwoch und Donnerstag weiter verhärtet. Die Bahn hatte für Mittwoch geplante Sondierungsgespräche wegen des Aufrufs zum Arbeitskampf abgesagt. Man sei aber weiter verhandlungsbereit, sagte Personalvorstand Ulrich Weber. "Nur dazu gehören zwei."

Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Lohn sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Kern des Konflikts ist aber, dass sie dies nicht mehr allein für die 20.000 Lokführer fordert, sondern auch für rund 17.000 Zugbegleiter und Rangierführer. Diese will jedoch die größere EVG weiter vertreten.

Die Bahn lehnt konkurrierende Abschlüsse für die gleiche Berufsgruppe ab. GDL-Chef Claus Weselsky sprach von unhaltbaren Vorbedingungen der Bahn und lehnte eine Schlichtung ab. "Glaubt die DB mit gebetsmühlenartigen Wiederholungen, den Konflikt auf dem Rücken der Fahrgäste aussitzen zu können, so sind weitere befristete Streiks vorprogrammiert", drohte er.

Der neue Ausstand fällt mit dem Ferienbeginn in Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Sachsen zusammen. Außerdem enden die Ferien in Nordrhein-Westfalen und Thüringen.

(dpa/rtr/afp)
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