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Karstadt-Krise Gläubiger ebnen Weg für Sanierung

London (RPO). Die Kreditgeber der Eigentümer der meisten Karstadt-Immobilien wollen am Mittwoch offenbar beschließen, ihren Teil zur Sanierung des insolventen Kaufhauskonzerns beizutragen. "Das würde einem Käufer für Karstadt die Übernahme deutlich erleichtern", sagte eine mit dem Vorhaben vertraute Person.

Hertie und Karstadt in der Geschichte
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Mehr als drei Viertel der Inhaber hypothekenbesicherter Schuldpapiere (CMBS) im Volumen von 1,13 Milliarden Euro seien bereit, einer Umstrukturierung der Bonds zuzustimmen, um die Überlebenschancen der Karstadt-Häuser zu verbessern, sagten mehrere mit der Lage vertraute Personen am Dienstag.

Dem Plan zufolge sollen die Laufzeit der Anleihe und eines Kredits über zusammen mehr als drei Milliarden Euro, mit denen das Highstreet-Konsortium um Goldman Sachs, die Deutsche-Bank-Tochter REEF und die italienische Pirelli RE die Übernahme von rund zwei Dritteln der Karstadt-Häuser gestemmt hatte, um je drei Jahre verlängert werden.

Die Restrukturierung sei eine der größten bei CMBS überhaupt, und eine Laufzeitverlängerung habe es bei solchen Papieren noch nie gegeben, hieß es in Verhandlungskreisen. Highstreet wird bei der Transaktion von der Investmentbank Lazard beraten.

Die Zustimmung der 50 Gläubiger sei weniger der Begeisterung über das Vorhaben geschuldet als der Einsicht, dass sonst der Insolvenzplan von Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg scheitern könnte und die Häuser geschlossen werden müssten. Dann wären die leeren Immobilien nach Schätzungen des professionellen Bewerters Cusham & Wakefield nur noch 710 Millionen Euro wert.

Görg will die Kette mit ihren 120 Häusern als Ganzes verkaufen, sechs Interessenten prüfen nach seinen Worten die Bücher. Doch auch Vertreter der Anleihegläubiger zweifeln daran, ob sich der Plan von Görg durchsetzen lässt. Schließlich seien Konkurrenten wie Woolworth und Hertie ebenfalls pleitegegangen.

Teil des Restrukturierungskonzepts sind auch Zugeständnisse bei den Mieten, denen die Anleihegläubiger zustimmen müssten. Danach verzichtet Highstreet über fünf Jahre auf vereinbarte Mietsteigerungen von 33 Millionen Euro, die meisten Mietverträge werden um fünf Jahre verlängert. Dafür sollen die Gläubiger aus eventuellen Verkäufen bevorrechtigt bedient werden.

(RTR/spo)
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