Flüchtlingskrise Handwerk: Ausbildung für Flüchtlinge erleichtern

Berlin · Das Handwerk fordert weitere Erleichterungen für die Ausbildung und Qualifizierung junger Flüchtlinge, die über das geplante Gesetzespaket hinausgehen.

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Foto: dpa, rwe lof

"Das Anliegen eines sicheren dreijährigen Ausbildungsaufenthalts für Flüchtlinge ist leider auch im jüngst vorgelegten Entwurf für das Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz nicht aufgegriffen worden", kritisierte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer und forderte: "Die Duldung für jeweils ein Jahr gewährleistet diese Rechtssicherheit nicht. Hier erwartet das Handwerk eine Nachbesserung im anstehenden Gesetzgebungsverfahren." Bund und Länder haben unter anderem Maßnahmen beschlossen, mit denen die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge verbessert werden soll. Sie sollen uneingeschränkten Zugang zu allen Eingliederungsprogrammen der Bundesagentur für Arbeit erhalten.

Der Wirtschaft gehen die Schritte nicht weit genug. "Das Handwerk übernimmt humanitäre Verantwortung bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise", betonte Wollseifer, "das zeigen aber vor allem auch die Betriebe, die jungen Flüchtlingen einen Weg in Ausbildung eröffnen wollen." Dafür bräuchten Unternehmen aber mehr Planungssicherheit "für die Dauer der Ausbildung von Flüchtlingen". Kein Unternehmen stelle einen Jugendlichen als Azubi ein, wenn der nach einem Jahr gehen müsse.

Ursachen der großen Flucht
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Geduldete dürfen zudem keine Ausbildung mehr anfangen, wenn sie älter als 21 Jahre sind. Diese Altersgrenze müsse "gestrichen, wenigstens aber auf 25 Jahre erhöht werden", sagte Wollseifer. Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass ausbildungswillige Flüchtlinge oft bereits älter seien, da sie durch Krieg und Vertreibung Jahre verloren hätten. Zudem erwarte das Handwerk, dass ausbildenden Betrieben Kümmerer zur Seite gestellt werden, "um sie bei der oft aufwändigen behördlichen Abwicklung einer Ausbildung von Flüchtlingen zu unterstützen".

(mar)
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