Sender kassieren 400 Millionen Euro mehr Hartz-IV-Haushalte zahlen unnötig GEZ-Gebühr

München (RPO). Rund die Hälfte aller Haushalte, die Hartz IV bekommen, verzichten auf eine ihnen zustehende Befreiung von den Rundfunkgebühren in Höhe von 17,98 Euro monatlich. Dies geht laut einem Bericht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.

Den öffentlich-rechtlichen Sendern beschere dieser Verzicht hochgerechnet fast 400 Millionen Euro Mehreinnahmen im Jahr, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Samstag.

Laut BA gibt es dem Bericht zufolge 3,5 Millionen Hartz-IV-Haushalte, von den Rundfunkgebühren lassen sich laut Gebühreneinzugszentrale (GEZ) aber nur 1,6 Millionen Haushalte befreien. Die GEZ beziffere den Gebührenausfall auf rund 335 Millionen Euro, berichtete die Zeitung.

Würden sich die restlichen 1,9 Millionen berechtigten Haushalte ebenfalls befreien lassen, entspräche dies einem Ausfall von weiteren 385 Millionen Euro.

Ein Grund für den Verzicht vieler Haushalte ist laut Bericht die Tatsache, dass für die Befreiung von den Rundfunkgebühren extra ein Antrag bei der GEZ eingereicht werden muss. Damit seien offenbar etliche Hartz-IV-Empfänger überfordert.

(AFP/jre)
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