Steigende Kosten Henkel streicht 1000 Stellen

Düsseldorf (RPO). Der Waschmittel- und Klebstoffhersteller Henkel will jeden 10. Arbeitsplatz in Deutschland streichen - allein 500 am Stammsitz des Konzerns in Düsseldorf. Schuld daran sollen unter anderem die steigenden Rohstoffkosten sein. Weltweit sollen angeblich sogar 3000 Stellen wegfallen.

Angesichts des steigenden Wettbewerbs und der explodierenden Rohstoffkosten müssten bis 2011 rund 1.000 der bisher 10.000 Stellen gestrichen werden, sagte ein Konzernsprecher am Montag der Nachrichtenagentur AP. Er bestätigte damit einen Bericht der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein-Zeitung. Weltweit will der Konzern nach früheren Angaben sogar 3.000 Stellen streichen.

"Unser wirtschaftliches Umfeld verändert sich im Moment immer schneller. Wir sehen nicht nur temporäre Veränderungen, sondern starke strukturelle Veränderungen unseres wirtschaftlichen Umfelds. Um die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern, sind wir gezwungen, uns heute anzupassen", begründete Henkel-Chef Kasper Rorsted die geplanten Einschnitte.

Stellenabbau "sozial verantwortlich"

Der Stellenabbau soll nach Firmenangaben "sozial verantwortlich" erfolgen. Denkbare Instrumente seien zum Beispiel Vorruhestandsregelungen und Abfindungen. Im Einzelfall könne man aber betriebsbedingte Kündigungen nicht völlig ausschließen, sagte ein Firmensprecher.

Als größtes Einzelprojekt in Deutschland ist geplant, die Produktion von Flüssigwaschmitteln im sachsen-anhaltischen Genthin bis Ende 2009 aufzugeben, da hier die Fertigungs- und Transportkosten nicht mehr wettbewerbsfähig seien. Davon sind rund 240 Mitarbeiter betroffen, weitere 50 Beschäftigte sollen auf andere Standorte verteilt werden.

Zukünftig soll die deutsche Produktion den Angaben zufolge in Düsseldorf konzentriert werden. Hier will Henkel rund 14 Millionen Euro in den Ausbau der Waschmittelproduktion investieren.

Der Hersteller von Persil und Pattex mit 15 Produktionsstandorten in Deutschland hatte bereits in Februar angekündigt, bis 2011 weltweit 3000 der insgesamt mehr als 50.000 Stellen abzubauen. Das Unternehmen hatte seinen Gewinn im vorigen Jahr unter dem Strich um acht Prozent auf 941 Millionen Euro gesteigert. Mit dem "Programm zur Effizienzsteigerung" wolle Henkel "aus einer Position der Stärke die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens" sichern, hieß es damals.

(ap)
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