HGGA-Streit Banken fordern Unterstützung der Bundesregierung

Frankfurt/Main · Einigen deutschen Banken drohen hohe Verluste. Grund ist die Abwicklung der "Hypo Group Alpe Adria" (HGAA). Österreich hat angeordnet, sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Einige der größten Gläubiger sind deutsche Banken. Jetzt soll die Bundesregierung ihren Einfluss geltend machen.

 Die Düsseldorfer Hypothekenbank war aufgrund des HGGA-Streits in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Die Düsseldorfer Hypothekenbank war aufgrund des HGGA-Streits in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Foto: AP, AP

Im Streit um die österreichische Bank Hypo Group Alpe Adria (HGAA) verlangen die deutschen Banken nach einem Bericht des "Handelsblatts" Unterstützung durch die Bundesregierung. In einem Brief an das Bundesfinanzministerium fordere der Dachverband Deutsche Kreditwirtschaft, bei der Europäischen Kommission gegen das Verhalten Österreichs vorzugehen.

"Die Deutsche Kreditwirtschaft sieht mit großer Sorge, wie die Maßnahmen der Republik Österreich im Zusammenhang mit der Krise der Hypo Alpe Adria das Vertrauen in die Verlässlichkeit staatlicher Institutionen als Garanten eines stabilen Finanzmarktes nachhaltig schwächen können", zitiert das "Handelsblatt"aus dem Schreiben. "Wir halten es für erforderlich, diesem Risiko Einhalt zu gebieten und würden deshalb gerne gemeinsam mit Ihnen bei der Europäischen Kommission auf Einhaltung der Verträge drängen."

Die Regierung in Wien hatte Anfang März beschlossen, die "Bad Bank" der Hypo Alpe Adria namens Heta abzuwickeln und dabei sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Den Gläubigern drohen damit hohe Verluste - auch deutschen Banken. Die Düsseldorfer Hypothekenbank geriet wegen ihres Engagements in Österreich derart ins Wanken, dass der Einlagensicherungsfonds des privaten Bankverbandes das Geldinstitut übernehmen musste. Dem "Handelsblatt"-Bericht zufolge haben deutsche Banken der Heta insgesamt 5,5 Milliarden Euro geliehen.

(dpa)
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