Schuldenschnitt oder Insolvenz drohen Hypo-Gläubiger müssen sich auf schwere Verluste einstellen

Wien · Die Gläubiger der Hypo-Bad Bank Heta müssen nach Einschätzung der österreichischen Finanzaufsicht FMA mit einem Schuldenschnitt oder einer Insolvenz des Instituts rechnen.

Hypo Alpe Adria. Gläubiger müssen sich auf schwere Verluste einstellen
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"Die Gläubiger werden beitragen müssen - in welcher Form, das können wir zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen", sagte FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller am Montag dem ORF-Radio. Gelingen könne das etwa über einen Schuldenschnitt auf Anleihen und sonstige Verbindlichkeiten der Krisenbank. Eine weitere Möglichkeit sei ein Konkurs des Instituts - "wenn öffentliches Interesse eine Abwicklung nach dem Abwicklungsregime nicht mehr rechtfertigt".

Zuvor hatten Wirtschaftsprüfer bei der Bad Bank Heta eine Kapitallücke von vier bis 7,6 Milliarden Euro entdeckt. Sie ist jenes Vehikel, in das die Hypo ihre unverkäuflichen Teile ausgelagert hat und das die Schulden des Instituts zurückzahlen soll. Doch der Eigentümer Österreich will kein weiteres Steuergeld in die Hand nehmen, um das Loch zu stopfen. Daraufhin hatten die Finanzaufseher der Bank verboten, die Rückzahlung ihrer Schulden fortzusetzen. Das befristete Schuldenmoratorium laufe bis Ende Mai 2016. Zwar könne die Bad Bank ihre Verbindlichkeiten derzeit noch bedienen, hatten die Aufseher ihre Entscheidung begründet. In naher Zukunft wäre sie dazu jedoch nicht mehr in der Lage gewesen.

"Der wesentliche Punkt ist, dass die Gläubiger gleichbehandelt werden", sagte Kumpfmüller im ORF-Radio. Die Frist bis Ende Mai kommenden Jahres gebe den Aufsehern Zeit, eine Lösung für die Bad Bank zu erarbeiten. Das Moratorium sei besser als eine sofortige Insolvenz der Bank. "Wenn die Heta in Konkurs gegangen wäre, dann wären sofort alle Haftungen - beispielsweise auch des Landes Kärnten - schlagend geworden. So wie wir das jetzt vorgesehen haben, bleiben die Haftungen unberührt, sie bleiben aufrecht", sagte Kumpfmüller.

(REU)
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