Vorbereitung auf Börsengang Bund startet Verkauf von HRE-Kerngeschäft

München · Die Probleme der Hypo Real Estate haben vor Jahren beinahe den Finanzplatz Deutschland in den Abgrund gerissen. Jetzt soll die notverstaatlichte Immobilienbank wieder privatisiert werden.

Die Geisterfahrt der Hypo Real Estate
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Foto: AP

Der Bund hat die Privatisierung der einst mit Steuermilliarden geretteten Hypo Real Estate (HRE) auf den Weg gebracht. Das Bieterverfahren für die HRE-Tochter Deutsche Pfandbriefbank sei mit einer öffentlichen Ausschreibung angelaufen, teilte die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) am Dienstag in München mit.

Die HRE will bis zu 100 Prozent ihrer Anteile an der Tochter pbb verkaufen und damit eine Auflage der EU-Kommission aus dem Jahr 2011 erfüllen. Als Alternative werde parallel auch ein möglicher Börsengang vorbereitet.

Die Hypo Real Estate hatte nach ihrer Notverstaatlichung milliardenschwere Altlasten in eine Bad Bank ausgelagert und tritt inzwischen in ihrem Kerngeschäft als Deutsche Pfandbriefbank am Markt auf. In diesem Jahr muss sie auf Druck der EU wieder privatisiert werden.

Das vergangene Geschäftsjahr hat die Pfandbriefbank nach vorläufigen Zahlen besser als erwartet abgeschlossen. Das Vorsteuergewinn liege voraussichtlich über 170 Millionen (Vorjahr: 165 Mio) Euro, angepeilt waren mindestens 140 Millionen Euro. Das Neugeschäft in den beiden Geschäftsfeldern Immobilienfinanzierung und öffentliche Investitionsfinanzierung dürfte im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 10,2 Milliarden Euro zugelegt haben.

"Wir starten die Reprivatisierung auf Basis einer sehr positiven Entwicklung in den letzten Jahren und solider Ergebnisse im Jahr 2014 sowie einer hervorragenden Positionierung an den Kredit- und Kapitalmärkten", erklärte pbb-Co-Chef und Finanzvorstand Andreas Arndt. Bis zum 27. Februar können potenzielle Käufer nun ihr Interesse bekunden. Wenn die Gebote vorliegen, wird geprüft, ob sich über einen Verkauf oder einen Börsengang ein besseres Ergebnis erzielen ließe.

Der Vorsitzende des HRE-Aufsichtsrates, Günther Bräunig, zeigte sich zuversichtlich für den Prozess: "Die pbb hat in den vergangenen Jahren konsequent die Voraussetzungen für die Durchführung der Reprivatisierung geschaffen. Wir sind zuversichtlich, dass das Projekt im laufenden Jahr erfolgreich zum Abschluss gebracht wird."

(dpa)
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