Klage angekündigt Ignaz Walter bald um 14 Millionen Euro ärmer?

Augsburg (rpo). Auf Ignaz Walter kommen schwere Zeiten zu. Insolvenzverwalter Werner Schneider will den ehemaligen Firmenchef der Walter Bau AG vor dem Landgericht Augsburg auf 14 Millionen Euro aus dessen Privatvermögen verklagen.

Die letzten Rettungsversuche von Walter Bau
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Die letzten Rettungsversuche von Walter Bau

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Foto: AP

Walter, Hauptaktionär und Gründer des Baukonzerns, sei zu freizügig mit dem Kapital seiner Firma umgegangen, sagte Schneider auf Anfrage. Walter habe zwei Villen und eine gewinnbringende EDV-Firma zu Vorzugspreisen erworben und darüber hinaus kostenlose Dienstleistungen bis hin zum Gärtner in Anspruch genommen.

Deshalb will Schneider zunächst 14 Millionen Euro auf dem Zivilgerichtsweg einklagen. Weitere etwa zehn Millionen seien schwerer zu belegen, würden aber noch geprüft, sagte Schneider. "Ich habe ihm eine Brücke gebaut, einen Vergleichsvorschlag gemacht, um öffentliches Aufsehen zu vermeiden. Er ist aber nicht darauf eingegangen", sagte der Insolvenzverwalter.

Von Gesprächsangeboten könne keine Rede sein, sagte dagegen der Anwalt Walters, Wolf-Rüdiger Bub. Es gebe keine "vernünftigen Nachweise", vielmehr "nur ein sehr, sehr dünnes Anspruchsschreiben". Viele der Vorwürfe dienten nur dazu, gegen den einstigen Bauunternehmer Stimmung in der Bevölkerung zu machen.

Dass Tausende Handwerker auf Walter schlecht zu sprechen seien, weil sie kaum etwas aus der Insolvenzmasse bekommen und somit auf ihren Forderungen sitzen bleiben dürften, sei zu verstehen, sagte Bub. Aber dies sei auch bei ähnlichen Großpleiten so gewesen.

Der Vizepräsident des Augsburger Landgerichts, Maximilian Hofmeister, bestätigte lediglich den Eingang einer Klage gegen die Walter-Glaspalast GbR, die allerdings nur einen Streitwert von 390.000 Euro habe. Zum Inhalt könne er noch nichts sagen, da sie noch nicht bearbeitet sei.

(afp2)
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