Verdi kündigt Warnstreiks bei der Post an In NRW bleiben eine Million Sendungen liegen

Berlin/Bonn · Im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Post und Verdi ist am Montag in Berlin auch die zweite Verhandlungsrunde ohne eine Einigung zu Ende gegangen. Jetzt kündigte die Gewerkschaft Verdi Warnstreiks an. Allein in NRW sollen über eine Million Briefe und Pakete liegen.

 In Teilen NRWs könnte der Briefträger am Mittwoch ausbleiben.

In Teilen NRWs könnte der Briefträger am Mittwoch ausbleiben.

Foto: dpa, Oliver Berg

Über 600 Brief- und Paketzustellerinnen und -zusteller in Nordrhein-Westfalen wollen am Mittwoch streiken. Nachdem die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutschen Post AG in der Nacht zum Dienstag ohne Ergebnis vertagt worden war, hat Verdi zu ersten Warnstreiks von 6 bis 17 Uhr aufgerufen. Betroffen sind Zustellbezirke in den Großräumen Düsseldorf, Köln, Bonn und Siegen.

Nach Angaben der Gewerkschaft bleiben durch die Warnstreiks über eine Million Briefe und Pakete liegen. In Köln treffen sich die Warnstreikenden zu einer zentralen Streikversammlung in der Stadthalle Köln-Mülheim. "Wir wollen keine Hinhaltetaktik, sondern in der nächsten Runde am 25. April in Neuss ein Ergebnis", erklärte der Verdi-Fachbereichsleiter Postdienste in NRW, Uwe Speckenwirth. Deshalb sei auch in den kommenden Tagen mit weiteren Streiks in unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Post AG in Nordrhein-Westfalen zu rechnen.

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen bei dem Bonner Konzern war zuvor in der Nacht zum Dienstag ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft fordert für die 132.000 Tarifbeschäftigten bei der Post sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat. Außerdem sollen die Auszubildenden monatlich 65 Euro mehr verdienen.

Schon bei der ersten Tarifrunde vor gut drei Wochen hatte die Post die Verdi-Forderung als "sehr ambitioniertes" Ziel bezeichnet. Die Tarifverhandlungen sollen am 25. April fortgesetzt werden.

In Deutschland werden immer weniger Briefe verschickt. Diese Rückgänge glich die Post im Geschäftsjahr 2012 mit dem gut laufenden Pakete-Sektor aus. Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet die Post mit einem Gewinnzuwachs.

(dpa/rtr/afp/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort