Fahrradhersteller in der Krise Inder wollen angeblich Mehrheit von Mifa übernehmen

Sangerhausen · Der indische Fahrradhersteller Hero Cycles will nach einem Medienbericht die Mehrheit des kriselnden Fahrradherstellers Mifa in Sangerhausen übernehmen.

Fahrradhersteller in der Krise: Inder wollen angeblich Mehrheit von Mifa übernehmen
Foto: dpa, jew;cse;fux

In Verhandlungskreisen werde von mindestens zwei Dritteln bis 90 Prozent gesprochen, berichtet die "Wirtschaftswoche" am Freitag vorab. Von Seiten des Unternehmens mit Sitz in Sachsen-Anhalt gab es keine Bestätigung dafür. Derzeit fänden mit allen Beteiligten konstruktive Verhandlungen statt, Zwischenstände und Spekulationen würden aber nicht kommentiert, sagte ein Sprecher. Auch eine Sprecherin von Mifa-Großaktionär Carsten Maschmeyer bestätigte den Bericht nicht.

Hero Cycles hatte bereits einen möglichen Einstieg bei den Mitteldeutschen Fahrradwerken (Mifa) angekündigt. Voraussetzung sei unter anderem, dass die Gläubiger des Unternehmens auf einen Teil ihrer Forderungen verzichteten. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" sollen die Anleihegläubiger nun auf 60 bis 80 Prozent verzichten. Zudem ist unter anderem die Herausgabe neuer Aktien geplant, die mehrheitlich an Hero Cycles gehen würden. Auch die Anleihengläubiger sollen Anteile erhalten. Der Anteil der Altaktionäre würden dadurch gemindert. Prominentester Anteilseigner des Fahrradherstellers ist AWD-Gründer Carsten Maschmeyer, der indirekt mehr als 20 Prozent hält.

Die Anleihegläubiger hatten zuletzt zugestimmt, dass die Mifa bis zum 25. August keine Zinsen zahlen muss. Bis spätestens zu diesem Datum wird daher mit einem Ergebnis der Verhandlungen gerechnet. Die Mifa mit rund 770 Beschäftigten hatte sich 25 Millionen Euro geliehen und 7,5 Prozent Zinsen versprochen. Dann wurden allerdings finanzielle Schwierigkeiten bekannt. 2013 betrug der Umsatz der Gesellschaft 108 Millionen Euro, der Verlust 15 Millionen Euro.

(dpa)
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