Energiekonzern Innogy leidet unter teuren Netzen und Windflaute

Essen · Der Ökostrom-Konzern Innogy hat im vergangenen Jahr weniger verdient. Dabei erreichte das Unternehmen allerdings die selbst gesetzten Ziele. Grund für den Ergebnisrückgang sei unter anderem, dass Windkraftanlagen mangels Wind nicht ausgelastet gewesen seien.

 Der Vorstandsvorsitzende des Ökostrom-Konzerns Innogy, Peter Terium, bei der Bilanzpressekonferenz in Essen.

Der Vorstandsvorsitzende des Ökostrom-Konzerns Innogy, Peter Terium, bei der Bilanzpressekonferenz in Essen.

Foto: dpa, a jhe

Auch Mehraufwendungen für die Instandhaltung und Modernisierung der Energienetze sind laut Konzernchef Peter Terium Grund für das schlechtere Ergebnis. "Bei unseren Ertragszielen haben wir aber eine Punktlandung hingelegt", sagte er am Montag in Essen.

Die Stromerzeugung sank um 3 Prozent, der Umsatz um 4 Prozent auf 43,6 Milliarden Euro. Der Gewinn fiel um 6 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das MDax-Unternehmen will für 2016 eine Dividende von 1,60 Euro je Aktie ausschütten. Hauptprofiteur ist der Mutterkonzern RWE, der noch knapp 77 Prozent an der Tochter hält. Bei Innogy hat RWE sein Zukunftsgeschäft mit Netzen, Vertrieb und Ökostrom gebündelt.

Bei der Vorstellung der Innogy-Bilanz forderte Terium eine Senkung der staatlichen Umlagen für Strom. Aktuell betrage der Steuer- und Umlagenanteil für Privatkunden 54 Prozent des Strompreises. Bei der konkurrierende Energiequelle Erdöl liege die Umlagenlast in etwa nur halb so hoch. Unaufhörlich wachsende staatliche Lasten könnten die Akzeptanz der Energiewende gefährden, warnte Terium. "Bremsklotz der Energiewende sind die Strompreise."

Zu hohe Strompreise machten etwa den Umstieg von der Ölheizung auf eine umweltfreundliche Wärmepumpe unrentabel. Heizungen und der Straßenverkehr müssten aber viel stärker elektrifiziert werden, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen wolle, betonte Terium.

Die Strompreise in Deutschland haben sich seit dem Jahr 2000 in etwa verdoppelt. Aktuell haben sie die Marke von etwa 30 Cent pro Kilowattstunde erreicht. Den Löwenanteil der Lasten für den Strompreis macht die EEG-Umlage zur Finanzierung von Erneuerbaren Energien aus.

(lsa/lnw)
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