Mitarbeiterreferendum gescheitert Italienische Fluglinie Alitalia vor dem Aus

Rom · Die schwer angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia steht vor dem Ende. In einem Referendum stimmte die Mehrheit der Mitarbeiter gegen einen mit der Regierung ausgehandelten Kompromiss zur Rettung der italienischen Fluglinie.

Flugzeuge der Alitalia stehen auf dem Flughafen "Leonardo da Vinci" in Rom (Archivfoto).

Flugzeuge der Alitalia stehen auf dem Flughafen "Leonardo da Vinci" in Rom (Archivfoto).

Foto: dpa

Am Dienstag soll der Verwaltungsrat zu Beratungen über die Zukunft zusammenkommen, teilte die Airline mit. Im Vorfeld hatte Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni gesagt, falls der Plan scheitere, könne Alitalia nicht überleben.

Die italienische Fluggesellschaft steckt seit Jahren in der Krise. Mitte März hatte das Management einen Rettungsplan vorgestellt. Er sieht ein drastisches Sparprogramm vor, der die einstige Staatsfluglinie binnen zwei Jahren wieder in die Gewinnzone bringen soll. Die Gewerkschaften riefen angesichts der vorgesehenen Stellenstreichungen und Kürzungen der Gehälter des Flugpersonals mehrfach zu Streiks auf.

Der Kompromiss, der durch die italienische Regierung vermittelt wurde und den auch die Gewerkschaften unterstützt hatten, sah vor, dass die Gehälter um durchschnittlich acht statt 30 Prozent gekürzt und 980 statt fast 1.400 der 12.500 Beschäftigten entlassen werden.

Die Fluggesellschaft hat vor allem mit Billigfliegern zu kämpfen. Die Übernahme von 49 Prozent der Anteile durch die arabische Fluggesellschaft Etihad sollte den Neustart bringen. Doch die Beteiligung erwies sich für die Araber bislang als teures Zuschussgeschäft - ähnlich wie ihre Beteiligung an Air Berlin.

(kess/dpa)
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