DIHK-Umfrage Jedes vierte Unternehmen will Stellen abbauen

Berlin (RPO). Beunruhigende Zahlen für Arbeitnehmer: Jedes vierte deutsche Unternehmen plant in den kommenden zwölf Monaten einen Abbau von Arbeitsplätzen. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter mehr als 20.000 Unternehmen.

Vom Stellenabbau sind demnach vor allem gering qualifizierte Arbeitnehmer in der Industrie betroffen. Höherqualifizierte mit Hochschulabschluss brauchten sich dagegen kaum Sorgen um ihre Beschäftigung machen. In diesem Segment wollen die Unternehmen unter dem Strich mehr Mitarbeiter einstellen als entlassen.

"Derzeit halten die Unternehmen erfreulicherweise weitgehend an ihren Stammbelegschaften fest", sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann der "Welt". Dennoch müsse in den kommenden Monaten noch mit steigender Arbeitslosigkeit gerechnet werden.

Nur jedes zehnte Unternehmen will der Umfrage zufolge in den kommenden zwölf Monaten neue Mitarbeiter einstellen. Dabei würden vor allem bei den Dienstleistern der Informationstechnologie, im Bereich Gesundheit und soziale Dienste und in der Pharmabranche Stellen aufgebaut.

Von den befragten Unternehmen sahen sich 33 Prozent überhaupt nicht von der Krise betroffen, bei den kleinen Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten waren es sogar 44 Prozent. Fast die Hälfte der Firmen reagiert mit Einstellungsstopps (42 Prozent) auf die Krise. Ein Drittel der Unternehmen hat die Arbeitszeit reduziert.

24 Prozent griffen zur Kurzarbeit, vor allem in der Industrie war es fast jedes zweite Unternehmen. Nur 13 Prozent reagieren mit einem Abbau der Stammbelegschaft. Bei den Autozulieferern ist es allerdings jedes dritte Unternehmen, und bei den Werkzeugmaschinenherstellern jedes vierte, das sich von Stammarbeitern trennt.

(AP/felt)
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